Sich selbst mit Hilfe eines persönlichen Entwicklungsplans weiterentwickeln

Caspar Fröhlich ist Unternehmensberater und Executive Coach für Führungs­kräfte oder Führungsteams. Er hat bereits für verschiedene internationale Konzerte gearbeitet und ist zudem einer der Redakteure der Zeitung OrganisationsEntwicklung. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Thema persönliche Entwicklung, Karriere und Coaching. In seinem Artikel über den persönlichen Entwicklungsplan erklärt er auf business-wissen.de wie man seine berufliche und persönliche Entwicklung wirksam voranbringen kann.
Persönlicher Entwicklungsplan - Eine Hand stoppt Dominosteine beim Umkippen.

Die persönliche Entwicklung als Projekt betrachten

Die meisten Top-Manager aber auch Führungskräfte auf unteren Ebenen sind mit ihren täglichen Aufgaben voll ausgelastet. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an sie, an ihre Führungskompetenz und an ihren Führungsstil. Caspar Fröhlich weiß, dass sich Führungskräfte, die „nach oben“ aufsteigen oder sich dort halten möchten, permanent weiterentwickeln müssen. Er wundert sich jedoch darüber, wie wenige von ihnen für diese Aufgabe einen systematischen Ansatz wählen, wo doch der Arbeitstag sehr systematisch und methodisch gegliedert wird. Fröhlich ist überzeugt davon, dass ein systematischer Ansatz auch in Bezug auf persönliche Entwicklung den größten Erfolg verspricht. Die meisten Führungskräfte beginnen erst damit, ihre persönliche Entwicklung in Angriff zu nehmen, wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen: wenn zum Beispiel ihr Führungsstil aneckt oder sie mit ihrem Verhalten nicht mehr die gewünschte Wirkung erzielen. Fröhlich erklärt, dass die persönliche Entwicklung als Projekt betrachtet werden sollte. Am besten wählt man einen schlanken Prozess, der parallel zum normalen Arbeitsablauf verfolgt werden kann. Wie in jedem Projekt wird zunächst ein Ziel festgelegt. Anschließend wird eine Strategie erstellt, mit der das Ziel in einer bestimmten Zeit erreicht werden soll. Schließlich geht es zur Durchführung, die von einer konsequenten und kontinuierlichen Evaluierung begleitet wird – genau wie in jedem anderen Projekt auch. 

Persönlicher Entwicklungsplan als Weg zum Erfolg

Selbstverständlich muss etwas Zeit aufgewendet werden für den persönlichen Entwicklungsplan. Es ist auch wichtig, sich Unterstützung von außen zu holen. Fröhlich fasst in seinem Artikel zusammen, welche methodischen Ansätze sinnvoll sind. Jeder kann sich dann entscheiden, ob er mit einer einzelnen Methode starten oder verschiedene Techniken kombinieren möchte. Das hängt auch davon ab, wie viel Zeit man zur Verfügung hat, um sein Ziel zu erreichen. Sich in regelmäßigen Abständen Feedback einzuholen ist essenziell. Fröhlich plädiert für eine Feedback-Gruppe von fünf bis acht Personen aus dem beruflichen Umfeld, die ehrlich befragt werden können, ob sie eine Veränderung erkennen können und wenn ja, wie sie diese bewerten.

Zu Anfang des Feedbackprozesses muss aber auch ein Feedback über die aktuelle Performance eingeholt werden. Daher ist die Wahl der Feedback-Gruppe von entscheidender Bedeutung. Wählen Sie Personen, denen Sie vertrauen und die Ihnen ehrlich sagen wollen und können (niemand, der Ihnen aus beruflicher Sicht schmeicheln will oder von Ihnen in irgendeiner Form abhängig ist), wie sie Ihren Führungsstil empfinden und was Sie verbessern können. Drei dieser Personen zu einem wöchentlichen Jour fixe einzuladen, ist ebenfalls sinnvoll, wenn dieses „Projekt“ zu einem vollen Erfolg werden soll. In diesen Meetings, die durchaus sehr kurz sein können, geht es um Rückmeldung, um konkrete Beispiele und Situationen aber auch um neue Ideen für das Erreichen des Ziels. 

Wenn Casper Fröhlich selbst Führungskräfte coacht, rät er diesen, einen Mentor zu wählen, der die Karrierestufe erreicht hat, die man selbst erreichen will. Mit diesem sollte man dann drei bis vier Termine über das Jahr verteilt wahrnehmen, um gemeinsam die Frage zu erörtern, was getan werden kann, um den Karrieresprung zu verwirklichen. Es mag schwierig sein, einen solchen Mentor zu finden, aber Fröhlich ist überzeugt davon, dass viele Führungskräfte durchaus bereit sind mit ambitionierten Mitarbeitern aus ihrem Unternehmen ihr Wissen zu teilen. Zu den wichtigen Elementen gehört auch das Coaching. Wer seine persönliche Entwicklung schnell und kraftvoll voranbringen will, sollte es mit einem professionellen Coach versuchen, der sich gezielt Zeit nimmt, um Vorschläge zu machen. Coaches, die Persönlichkeitsentwicklung zum Beruf gemacht haben, verfügen über ein besonderes Wissen und können natürlich auf einem ganz anderen Level Ratschläge und Anregungen geben, als die private Feedback-Gruppe. Es kann auch hilfreich sein, Literatur von Menschen zu lesen, die das, was ich erreichen möchte, bereits verinnerlicht haben. Was sind Ihre Rollenvorbilder und von wem möchten Sie gerne lernen? Lesen Sie deren Biographien. 

Fehler vermeiden

Am Ende seines Artikels geht Fröhlich auf die möglichen Fehlerquellen ein, denen er als Coach täglich begegnet. Auch bei methodischem Vorgehen kommen Fehler manchmal vor. Ein häufiger Fehler ist der, dass zu viele Ziele gesetzt werden und es dadurch unmöglich wird, sie zu erreichen. Verzettelung ist die Gefahr. Auch Ziele, die nicht konkret genug formuliert sind und daher unmöglich zu evaluieren, bilden eine Fehlerquelle. Beim Feedback ist es ein Fehler, sich Feedback von Menschen zu holen, die ungeeignet sind. Wer zum Beispiel nicht mit Ihnen zusammen arbeitet, kann nicht beurteilen, wie Sie sich entwickeln. Beim Entgegennehmen des Feedbacks reagieren viele Menschen instinktiv mit Erklärungen, Ausflüchten, Rechtfertigungen sowie Diskussionen. Nehmen Sie das Feedback bestenfalls kommentarlos auf und verarbeiten Sie es zunächst in Ruhe für sich. So können Sie am besten davon profitieren. Und zuletzt: Geben Sie nicht zu schnell auf! Auch hier lautet die Devise: Übung macht den Meister.
Autor: IAPM intern

Schlagworte: Coaching, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitsveränderung

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