Warum eine gute körperliche Verfassung für Projektmanager von Vorteil ist

Für Projektmanager sind Gesundheit und Wohlbefinden entscheidende Faktoren für eine optimale Leistungserbringung. Sie können Ihre psychische Belastbarkeit erhöhen, indem Sie sich Raum für Erholung schaffen und aktiv auf Ihre körperlichen Ressourcen achten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin wirken sich positiv aus. Es ist wichtig, auf sich selbst zu achten und die eigene Konstitution nicht außer Acht zu lassen. Wer sich seiner selbst bewusst ist, kann langfristig erfolgreich sein und seine Projekte zum Erfolg führen.

„Man sollte darum beten, dass sich ein gesunder Geist mit einem gesunden Körper verbinden möge“ („orandum est, ut sit mens sana in corpore sano“) sagte der römische Dichter Juvenal vor fast zweitausend Jahren, und 1948 definierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ ist. Körperliche und geistige Gesundheit sind gut und wichtig, reichen aber leider nicht aus, um voll leistungsfähig zu sein. Um die volle Leistungsfähigkeit zu erreichen, muss die Gesundheit durch kognitive Fähigkeiten (lat.: cognoscere - wissen, erkennen) und Achtsamkeit ergänzt werden.

Zu den kognitiven Fähigkeiten des Menschen gehören unter anderem
 

• Aufmerksamkeit,
• Erinnerung,
• Lernen,
• Kreativität,
• Planen,
• Orientierung und
• Vorstellungskraft.

Die Bewegung unseres Körpers und das Training unseres Gehirns unterstützen uns dabei. Wenn wir dann noch in ein intaktes soziales Umfeld eingebettet sind, steht einem gesunden Leben kaum noch etwas im Wege. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass all diese Faktoren auch hilfreich sind, um Stress zu vermeiden oder zu bewältigen.
Hier setzt auch die Achtsamkeit an: Jemand, der auf seine Gesundheit und seine Fähigkeiten achtet, kann leistungsfähig sein und seine Arbeit sorgfältig und gut erledigen.

Wer als Projektmanager schon einmal mit belastenden Körpersignalen wie Verspannungen, Spannungskopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Rückenproblemen oder Schwindelanfällen konfrontiert war, weiß um die Herausforderungen, die damit in allen möglichen Arbeitsbereichen des Projektmanagements einhergehen. Das Spektrum der physischen und psychischen Auswirkungen reicht von krankheitsbedingten Fehlzeiten bis hin zu Stress im Projektteam. Natürlich ist niemand vor einem grippalen Infekt oder einer Mandelentzündung gefeit, aber eine gute körperliche und geistige Verfassung stärkt die Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit. Die Folge wäre eine höhere Lebensqualität, aber auch die Fähigkeit, schwierige Situationen und Krisen im Projekt ohne dauerhafte Einschränkungen zu überstehen.
Für Projektmanager geht es um elementare Voraussetzungen, die die Bewältigung der oft schwierigen und herausfordernden Situationen der Projektarbeit erleichtern bzw. erst ermöglichen. Jeder Projektmanager ist nur begrenzt belastbar und braucht nach einer anstrengenden Zeit eine angemessene Erholungszeit, aber wenn er gestärkt ist, hat er mehr Energie und ist ausdauernder. Sport fördert nachweislich die Gedächtnisleistung und die Gesundheit, und je belastbarer ein Projektmanager ist, desto besser kann er dem Druck standhalten und die gesetzlich vorgeschriebene Erholungszeit reicht aus, um am nächsten Tag wieder durchzustarten.
Durch die verbesserte körperliche Konstitution erlangt der Projektmanager auch die Fähigkeit, in Stresssituationen einen klaren Kopf und Überblick zu behalten, da Stärkung und Ausdauer zu einer verbesserten Konzentration und Fokussierung führen. Der Projektmanager ist robuster und auch bei unvorhersehbaren Ereignissen besser in der Lage, gute Entscheidungen zu treffen. Er ist ausgeglichener, was ganz nebenbei auch seine sozialen Fähigkeiten und die Zusammenarbeit im Team stärkt.

Eine gute körperliche Konstitution kann einen Projektmanager in die Lage versetzten, die Kontrolle zu behalten. Beruflich entwirft er mit seinem Team Projektpläne, privat plant er für sich und sein persönliches Umfeld, indem er bewusst Zeiten für sein persönliches Training einplant und umsetzt.

Projektmanager sollten auf ihre körperliche, geistige und seelische Fitness achten.
Körperliche Fitness kann Kraft- und Ausdauersport, Entspannungs- und Dehnungsübungen umfassen. Dabei sollte auch beachtet werden, dass sich der Verzicht auf Suchtmittel positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt.
Die „seelische Fitness“ wird aber vor allem durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Ruhe und Schlaf und einen geregelten Tagesablauf unterstützt. Ein Projektmanager hat zwar nicht immer den gleichen Tagesablauf, kann sich aber durch Planung einen geregelten Tagesablauf schaffen.
Ebenso wichtig ist es, dass ein Projektmanager Zeit für seine sozialen Beziehungen einplant und sich eben auch bewusst Zeit dafür nimmt. Mit der richtigen Herangehensweise können all diese Punkte berücksichtigt werden, um mit der richtigen Zeiteinteilung und Prioritätensetzung Außergewöhnliches zu erreichen.

Was in Sachen Ernährung gut für Sportler ist, ist es auch für Projektmanager. Deshalb hier einige Tipps aus der Sportlerecke. 
Zur Ernährung gehört nicht nur das Essen, sondern auch das Trinken. Deshalb ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören und regelmäßig zu essen und zu trinken, als grober Richtwert gelten mindestens zwei Liter Wasser pro Tag.
Gute Kohlenhydrate sind wichtig und deshalb müssen die Muskeln mit vorzugsweise Vollkornprodukten, stärkehaltigem Gemüse und Pseudogetreiden versorgt werden. Ein gutes Beispiel ist das Pseudogetreide Amaranth. Es hat viel Proteine, Mineralien und Spurenelemente und von allen Pseudogetreide-Sorten hat es den höchsten Gehalt an Ballaststoffen, Eiweiß sowie Kalzium, Eisen und Magnesium. 
Grundsätzlich essen Sportler viel Obst und Gemüse und für den schnellen Energieschub eine Banane.

Wer arbeitet und aktiv ist, wird müde. Ruhe und Schlaf sind für Projektmanager unerlässlich, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Ein ausreichend langer und tiefer Schlaf ermöglicht es dem Körper, sich zu erholen und zu regenerieren, was wiederum zu mehr Energie und Konzentration während des Tages führt. Daher sollte auf regelmäßige Ruhezeiten und ausreichend Schlaf geachtet werden, um effektiver arbeiten und Herausforderungen und Stresssituationen besser bewältigen zu können. Auch kurze Pausen und Entspannungsübungen können helfen, den Körper zu regenerieren und den Geist zu entspannen. Wer sich bewusst Zeit für diese wichtigen Erholungspausen nimmt, kann seine körperliche und geistige Fitness erhalten und damit langfristig leistungsfähig bleiben. Rechtzeitiges und regelmäßiges Ausruhen und Schlafen sollte daher ganz oben auf der persönlichen Prioritätenliste stehen.

Alle Individuen sind laufend irgendwelchen Stressoren ausgesetzt, stehen also ständig unter Stress, was aber nicht unbedingt als Belastung empfunden werden muss. Überdies ist Stress manchmal überlebensnotwendig, denn er versetzt uns in die Lage, in vielen Situationen leistungsfähiger zu sein. Diese Leistungsfähigkeit ist aber nur so lange garantiert, wie die Stressreaktion nicht zu stark ist oder zu lange anhält, der Mensch also nicht einer Daueralarmbereitschaft ausgesetzt ist. 
Frederic Vester beschreibt anschaulich das Phänomen Stress: „Stress ist der Motor des Lebens und der Evolution und er ist ein Phänomen, das hilft, rettet, beflügelt, reguliert, ausgleicht, verzerrt, krank macht, unglücklich macht und sogar tötet.“
Mit entsprechend vorhandener Fitness kann den kurzfristig aufgebauten Stressreizen die Kondition als Schutzschild entgegengesetzt werden. Langfristig aufgebauter, krankmachender Stress erfordert aber mehr. Schon deshalb, weil stressbedingte Krankheiten bei Projektmanagern leider sehr häufig anzutreffen sind und dies die Reaktion auf die Belastungen ist, die unter anderem aus Konkurrenzdruck, häufigen Reisen, berufsbedingten Wohnortwechseln, permanentem Leistungsdruck und anhaltende Zeitnot resultiert. Doch wie ist mit langfristig aufgebautem Stress umzugehen? Die Antwort lautet: Betreiben Sie als Projektmanager aktiv Stressbewältigung, denn diese Fähigkeit gehört zu Ihrem Qualifikationsprofil. 
Vereinfacht dargestellt kann eine Stressbelastung aus
 

• dem Umfeld,
• der Aufgabe und
• der persönlichen Verfassung

resultieren.

Bei der Bewältigung von Stress ist zu beachten, dass es zwei Arten von Stress gibt:
 

• positiven Stress (Eustress) und
• negativen Stress (Distress).

Eustress spornt an und fordert auf angenehme Weise heraus. Distress dagegen wird zum Krankheitsfaktor, wenn der Organismus sich in ständiger Alarmbereitschaft befindet, wenn alle Aktivitäten und die damit verbundenen Umstände als Belastung empfunden werden und Misserfolg an der Tagesordnung ist. 
Der Stress kann in die Kategorien vermeidbar, begrenzt vermeidbar und unvermeidbar unterteilt und dann die einzelnen Ereignisse, die Stress auslösen, den Bereichen
 

• Umfeld,
• Aufgabe oder 
• Person

zugeordnet werden. 
 
Beispiele

Private Konflikte können häufig als vermeidbar dem Umfeld zugeordnet werden, fehlende Fähigkeiten sind eher als begrenzt vermeidbar bei Aufgaben einzustufen und der Tod eines Freundes würde sicher dem unvermeidbaren Stress und dem Bereich Person zugeteilt werden.
Das ständig erhöhte Stressniveau muss durch geeignete Stressbewältigungsstrategien wieder auf ein normales Maß zurückgeführt werden. Höchstleistungen kann nur vollbringen, wer bewusst mit seinem Körper umgeht.

Als Projektmanager sollten Sie darauf achten, dass Sie sich selbst gut behandeln und achtsam mit sich umgehen. So wie Sie Ihr Projekt und Ihr Projektteam analysieren, planen und steuern können, so können Sie auch Ihren Körper, Ihre Psyche und Ihr Umfeld analysieren, planen und steuern. Sie können Ihre Kenntnisse im Projekt- und Selbstmanagement nutzen, um gute und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig auf Ihre eigene Leistungsfähigkeit zu achten. Ein bewusster und achtsamer Umgang mit dem eigenen Wohlbefinden trägt langfristig dazu bei, dass Sie Ihre Projekte erfolgreich abschließen und Ihre persönlichen Ziele erreichen.