So meistern Sie die Digitalisierung mit all ihren Stolpersteinen
05.06.2018 -
Nicole Basel ist Digitalchefin und berichtet auf impulse.de über ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung sowie über ihre Ansichten zu diesem Thema und zu den Gründen, warum Unternehmen an der Digitalisierung scheitern. Nicole Basel kennt die typischen Fehler, die innerhalb der verschiedenen Digitalisierungsprozesse immer wieder begangen werden und möchte mit ihrem Artikel Unternehmen vor der Wiederholung dieser Fehler bewahren. Im Folgenden fassen wir ihren Text für Sie zusammen:
Nicht nur die Technik im Auge haben
Sich allein auf die Technik zu konzentrieren ist ein typischer Fehler, den viele Unternehmen begehen. Der Impuls ist verständlich: Es gibt ein neues Computerprogramm, das plötzlich neue, großartige Möglichkeiten bietet, die alle Mitarbeiter begeistern. Selbst die Entscheider lassen sich manchmal von erstaunlichen Softwarelösungen derart mitreißen, dass sie eine Software anschaffen, die zwar wirklich bemerkenswert ist, aber im Grunde eigentlich kaum einen Mehrwert für die Firma bietet. Benötigen wir wirklich einen internen Chat für unsere Mitarbeiter oder ist das Unternehmen vielleicht schon ausreichend miteinander vernetzt und es gibt überhaupt kein Problem in der internen Kommunikation? Braucht es eine neue Datenbank für unsere Kundendaten oder ist diese Software gar nicht besser als die bereits vorhandene Datenbank? Hat sie vielleicht nur eine ansprechendere Oberfläche? Verlieren Sie also beim Entscheiden für oder gegen die Neuanschaffung von Technik nicht das eigentliche Ziel aus den Augen!
Lieber einmal mehr testen
Ein Digitalisierungsprozess ohne wiederholtes Scheitern bzw. Rückschläge ist eigentlich nicht möglich. Das kontinuierliche Testen, Scheitern, Ändern und erneute Testen ist Teil des Prozesses, auch wenn es manchmal die Geduld ganz schön auf die Probe stellt. Geben Sie daher niemals schon nach dem ersten Test auf.
Lieber ein Spatz in der Hand...
Viele Unternehmen scheitern daran, dass sie sich einfach zu viel vornehmen und dadurch auch möglicherweise immer mehr verzetteln, da eine nicht funktionierende Idee nicht frühzeitig verworfen wird. Nicole Basel zitiert einen Satz aus dem Silicon Valley, in dem es heißt: "Fail fast, fail cheap". Sie findet die Strategie, alle Prototypen und Projekte direkt von Anfang an am Nutzer zu testen, gut, denn auf diese Weise können Fehler schneller erkannt und ausgebessert werden. Der Gründer von LinkedIn ging sogar so weit zu behaupten, dass die erste Version einer grandiosen Idee immer peinlich sein müsse, denn sonst verpasse man den Anschluss. Diese Philosophie steht im krassen Gegensatz zu der Vorstellung, ein Riesenprojekt von Anfang bis Ende unbeirrt durchzuziehen um irgendwann mit einer großen Überraschung und einem Knall auf den Markt zu kommen. Die Überraschung ist dann jedoch möglicherweise auf Seiten des verantwortlichen Projektteams und oft unangenehm, weil das Projekt längst den Realitätsbezug verloren hat oder ihn im schlimmsten Fall niemals hatte.
Aktionismus bekämpfen
Viele Unternehmen sehen sich unter Druck, zwingend so bald wie möglich mit der Zeit zu gehen und zu den modernen, digitalen Unternehmen zu gehören – daher werden mancherorts vorschnell überflüssige oder nicht zweckmäßige innovative Programme und Techniken gekauft und installiert. Lassen Sie sich nicht drängen. Denken Sie lieber noch ein paar Monate länger gemeinsam mit erfahrenen Beratern über eine gute, sinnvolle Lösung für Ihr Unternehmen nach, als einfach eine Strategie zu fahren, nur weil diese neu ist und sich im ersten Moment gut anhört.
Digitalisierung einfach delegieren?
Wenn Sie sich unter Zugzwang fühlen scheint es eine angenehme Lösung, die Digitalisierung des Unternehmens an jemand anderen zu delegieren. Sie denken sogar darüber nach, eine neue Position speziell für jemanden zu schaffen, der sich dann mit der Digitalisierung im Unternehmen befassen soll? Hier ist Vorsicht geboten. Die Digitalisierung sollte im Idealfall nämlich kein unabhängiges Projekt sein, das ein erfahrener Einzelkämpfer in einem eigenen Büro erledigt. Bei einer gelungenen Digitalisierung müssen alle Ebenen und alle Abteilungen eines Unternehmens mit einbezogen werden. Der Veränderungsprozess muss schrittweise erfolgen und vor allem von allen gemeinsam getragen werden. Für Nicole Basel kann nur der Unternehmenschef auch der Chef der Digitalisierung sein, weil diese Frage das gesamte Unternehmen betrifft. Natürlich können aber erfahrene Menschen intern oder extern extra für dieses Thema hinzugezogen werden. Dies ist absolut ratsam, wenn man langfristig eine eigene Abteilung zum Thema „Digitalisierung“ aufbauen möchte, die das ganze Unternehmen unterstützt.
Den Wettbewerb ein wenig außen vor lassen
Natürlich ist es erlaubt, sich bei der Konkurrenz umzusehen. Was machen andere in der Branche? Was machen sie gut und was schlecht? Aber konzentrieren Sie sich nicht zu stark auf die Konkurrenz, denn diese ändert sich auch stetig. So wie ein Supermarkt in der Stadt vor einigen Jahren nicht gedacht hätte, dass seine Konkurrenz bald aus dem Internet kommen würde, können Unternehmer nie sicher sein, was sich als nächstes in dieser Richtung tut. Konzentrieren Sie sich auf Lösungen, die Ihrem Unternehmen guttun.
Immer an den Kunden denken
Verlieren Sie nie den Kunden aus den Augen, denn um ihn geht es natürlich immer noch in erster Linie – trotz Digitalisierung. Die digitalen Strategien, die in den letzten Jahren erfolgreich waren, waren dies, weil durch sie ein großer Kundenstamm begeistert werden konnten. Testen Sie neue Ideen an Ihren Kunden. Beobachten und analysieren Sie das Verhalten der Kunden und scheuen Sie sich nicht, auch konkret nachzufragen, denn Fragen kostet nichts. Versuchen Sie, in Erfahrung zu bringen, was sich Ihre Kunden wünschen, was sie mögen und was sie aktuell noch vermissen.
« Zurück
Nicht nur die Technik im Auge haben
Sich allein auf die Technik zu konzentrieren ist ein typischer Fehler, den viele Unternehmen begehen. Der Impuls ist verständlich: Es gibt ein neues Computerprogramm, das plötzlich neue, großartige Möglichkeiten bietet, die alle Mitarbeiter begeistern. Selbst die Entscheider lassen sich manchmal von erstaunlichen Softwarelösungen derart mitreißen, dass sie eine Software anschaffen, die zwar wirklich bemerkenswert ist, aber im Grunde eigentlich kaum einen Mehrwert für die Firma bietet. Benötigen wir wirklich einen internen Chat für unsere Mitarbeiter oder ist das Unternehmen vielleicht schon ausreichend miteinander vernetzt und es gibt überhaupt kein Problem in der internen Kommunikation? Braucht es eine neue Datenbank für unsere Kundendaten oder ist diese Software gar nicht besser als die bereits vorhandene Datenbank? Hat sie vielleicht nur eine ansprechendere Oberfläche? Verlieren Sie also beim Entscheiden für oder gegen die Neuanschaffung von Technik nicht das eigentliche Ziel aus den Augen!
Lieber einmal mehr testen
Ein Digitalisierungsprozess ohne wiederholtes Scheitern bzw. Rückschläge ist eigentlich nicht möglich. Das kontinuierliche Testen, Scheitern, Ändern und erneute Testen ist Teil des Prozesses, auch wenn es manchmal die Geduld ganz schön auf die Probe stellt. Geben Sie daher niemals schon nach dem ersten Test auf.
Lieber ein Spatz in der Hand...
Viele Unternehmen scheitern daran, dass sie sich einfach zu viel vornehmen und dadurch auch möglicherweise immer mehr verzetteln, da eine nicht funktionierende Idee nicht frühzeitig verworfen wird. Nicole Basel zitiert einen Satz aus dem Silicon Valley, in dem es heißt: "Fail fast, fail cheap". Sie findet die Strategie, alle Prototypen und Projekte direkt von Anfang an am Nutzer zu testen, gut, denn auf diese Weise können Fehler schneller erkannt und ausgebessert werden. Der Gründer von LinkedIn ging sogar so weit zu behaupten, dass die erste Version einer grandiosen Idee immer peinlich sein müsse, denn sonst verpasse man den Anschluss. Diese Philosophie steht im krassen Gegensatz zu der Vorstellung, ein Riesenprojekt von Anfang bis Ende unbeirrt durchzuziehen um irgendwann mit einer großen Überraschung und einem Knall auf den Markt zu kommen. Die Überraschung ist dann jedoch möglicherweise auf Seiten des verantwortlichen Projektteams und oft unangenehm, weil das Projekt längst den Realitätsbezug verloren hat oder ihn im schlimmsten Fall niemals hatte.
Aktionismus bekämpfen
Viele Unternehmen sehen sich unter Druck, zwingend so bald wie möglich mit der Zeit zu gehen und zu den modernen, digitalen Unternehmen zu gehören – daher werden mancherorts vorschnell überflüssige oder nicht zweckmäßige innovative Programme und Techniken gekauft und installiert. Lassen Sie sich nicht drängen. Denken Sie lieber noch ein paar Monate länger gemeinsam mit erfahrenen Beratern über eine gute, sinnvolle Lösung für Ihr Unternehmen nach, als einfach eine Strategie zu fahren, nur weil diese neu ist und sich im ersten Moment gut anhört.
Digitalisierung einfach delegieren?
Wenn Sie sich unter Zugzwang fühlen scheint es eine angenehme Lösung, die Digitalisierung des Unternehmens an jemand anderen zu delegieren. Sie denken sogar darüber nach, eine neue Position speziell für jemanden zu schaffen, der sich dann mit der Digitalisierung im Unternehmen befassen soll? Hier ist Vorsicht geboten. Die Digitalisierung sollte im Idealfall nämlich kein unabhängiges Projekt sein, das ein erfahrener Einzelkämpfer in einem eigenen Büro erledigt. Bei einer gelungenen Digitalisierung müssen alle Ebenen und alle Abteilungen eines Unternehmens mit einbezogen werden. Der Veränderungsprozess muss schrittweise erfolgen und vor allem von allen gemeinsam getragen werden. Für Nicole Basel kann nur der Unternehmenschef auch der Chef der Digitalisierung sein, weil diese Frage das gesamte Unternehmen betrifft. Natürlich können aber erfahrene Menschen intern oder extern extra für dieses Thema hinzugezogen werden. Dies ist absolut ratsam, wenn man langfristig eine eigene Abteilung zum Thema „Digitalisierung“ aufbauen möchte, die das ganze Unternehmen unterstützt.
Den Wettbewerb ein wenig außen vor lassen
Natürlich ist es erlaubt, sich bei der Konkurrenz umzusehen. Was machen andere in der Branche? Was machen sie gut und was schlecht? Aber konzentrieren Sie sich nicht zu stark auf die Konkurrenz, denn diese ändert sich auch stetig. So wie ein Supermarkt in der Stadt vor einigen Jahren nicht gedacht hätte, dass seine Konkurrenz bald aus dem Internet kommen würde, können Unternehmer nie sicher sein, was sich als nächstes in dieser Richtung tut. Konzentrieren Sie sich auf Lösungen, die Ihrem Unternehmen guttun.
Immer an den Kunden denken
Verlieren Sie nie den Kunden aus den Augen, denn um ihn geht es natürlich immer noch in erster Linie – trotz Digitalisierung. Die digitalen Strategien, die in den letzten Jahren erfolgreich waren, waren dies, weil durch sie ein großer Kundenstamm begeistert werden konnten. Testen Sie neue Ideen an Ihren Kunden. Beobachten und analysieren Sie das Verhalten der Kunden und scheuen Sie sich nicht, auch konkret nachzufragen, denn Fragen kostet nichts. Versuchen Sie, in Erfahrung zu bringen, was sich Ihre Kunden wünschen, was sie mögen und was sie aktuell noch vermissen.
« Zurück