Arten von Risiken: Ein Überblick

Wer Risiken beherrschen will, muss sie erst einmal kennen. Im ersten Teil unserer Blogserie wurde der erste Schritt dazu bereits getan: Das Team hat sich zusammengesetzt, um die verschiedenen Risiken auf dem Weg zur Entwicklung einer Tastatur zu identifizieren. Um den größtmöglichen Nutzen aus dieser Identifizierung zu ziehen, müssen alle möglichen Bereiche berücksichtigt werden. Doch welche Risiken bestehen in welchen Bereichen?
Grundsätzlich ist es wichtig zu erwähnen, dass es verschiedene Risikoarten gibt. Die hier aufgelisteten Risiken können an anderer Stelle anders benannt sein oder auch nicht erwähnt werden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Bild zeigt Miniaturfiguren auf instabil gestapelten Blöcken, wobei einige Figuren fallen und andere stehen.

Inhalt

Interne und externe Risiken

Häufig wird zwischen internen und externen Risiken unterschieden, in die dann weitere Risiken eingeordnet werden. Interne Risiken liegen im unmittelbaren Projektumfeld und sind daher leicht beeinflussbar, da das Projektteam direkten Einfluss darauf hat. Ein Beispiel für ein internes Risiko könnte sein, dass ein Teammitglied derzeit häufiger ausfällt und dadurch Termine und Meilensteine nicht eingehalten werden können, d. h. es kann zu Terminrisiken kommen. Um diesem Risiko zu begegnen, können die vorhandenen Ressourcen anders verteilt werden. Andere Teammitglieder übernehmen Aufgaben oder Meilensteine werden anders geplant.
Externe Risiken hingegen sind schwieriger zu beeinflussen, da sie nicht im unmittelbaren Projektumfeld und damit außerhalb des Einflussbereichs des Projektteams liegen. Daher muss versucht werden, sich von ihnen unabhängiger zu machen und so die Auswirkungen zu minimieren. Beispielsweise kann das Projektteam das Kaufverhalten der Kunden nicht direkt beeinflussen. Es kann jedoch ein Plan B formuliert werden, um das Produkt anzupassen, falls sich das Kaufverhalten ändert. 

Operative und strategische Risiken

Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung von Risiken in operative und strategische Risiken. Operative Risiken sind kurzfristige Unsicherheiten innerhalb des Projektes und können sich auf die Ressourcen Zeit, Kosten oder auch Qualität auswirken. Es handelt sich um kurzfristige Risiken, die einzelne Punkte betreffen und den langfristigen Erfolg nicht gefährden, wie es bei strategischen Risiken der Fall ist.
Strategische Risiken sind langfristiger Natur und sollten so schnell wie möglich gelöst werden, damit sie nicht zu einer großen Gefahr werden. Ein Beispiel wäre, wenn sich herausstellt, dass es keine gute Idee war, eine Tastatur nur mit einem USB-Anschluss zu entwickeln. In einem solchen Fall könnte die Tastatur langfristig keinen Erfolg haben. Dieses strategische Problem führt dann zu einer Reihe von operativen Risiken, da das Projektteam das Problem lösen muss, z. B. durch Weiterentwicklung. Dies wiederum kann die Kosten in die Höhe treiben und weitere Ressourcen binden.

Terminrisiken

Neben diesen beiden Gegenüberstellungen gibt es noch weitere Risiken, z. B. das Terminrisiko.
Vor Projektbeginn wird ein Zeitplan erstellt. Wenn dann im Laufe der Zeit die Termine und Meilensteine aus verschiedenen Gründen nicht eingehalten werden, führt dies zu weiteren Problemen, wie z. B. Kostensteigerungen. Solche Verzögerungen können sich daher auf den gesamten Projektverlauf auswirken und zu einer Kette von Herausforderungen führen, die das Projekt als Ganzes gefährden können.

Finanzielle Risiken

Wie bereits erwähnt, können Probleme mit der finanziellen Ressource auftreten. So kann es vorkommen, dass im Laufe des Projekts aus verschiedenen Gründen mehr Geld benötigt wird als ursprünglich angenommen. Im Beispiel der Tastatur könnte es sein, dass die Materialkosten plötzlich steigen. Solche unvorhergesehenen Ausgaben können das Budget belasten und erfordern eine Anpassung der Finanzplanung, um das Projekt erfolgreich abschließen zu können.

Technische Risiken

Technische Risiken können in verschiedenen Bereichen eines Projekts auftreten. Ein mögliches Risiko ist der Einsatz neuer Technologien, die das Risiko von Fehlern, Verzögerungen und erhöhten Schulungskosten in sich bergen.
Ein weiteres Risiko ist die Konkurrenz durch Mitbewerber. Kommen technisch weiterentwickelte Konkurrenzprodukte schneller auf den Markt als das eigene Produkt, kann dies dazu führen, dass das eigene Produkt an Attraktivität verliert und der erhoffte Markterfolg ausbleibt. Diese technischen Risiken müssen sorgfältig überwacht und gemanagt werden, um den Projekterfolg zu sichern.

Wirtschaftliche Risiken

Auch wirtschaftliche Risiken können den Projekterfolg erheblich beeinflussen. Eine große Herausforderung ist die Abhängigkeit von einigen wenigen Lieferanten. Diese Abhängigkeit kann zu erheblichen Problemen führen, wenn einer oder mehrere Lieferanten ausfallen oder ihre Konditionen ändern. Ein weiteres Risiko stellen Lieferengpässe bei benötigten Materialien dar. Solche Engpässe können den Produktionsprozess verlangsamen und zusätzliche Kosten verursachen.
Fehler im Management von Geschäftspartnern stellen ebenfalls ein erhebliches wirtschaftliches Risiko dar. Schlechte Kommunikation oder Missverständnisse können zu Verzögerungen und Mehrkosten führen.

Fazit

Es zeigt sich, dass es eine Vielzahl von Risiken gibt, die ein Projekt oder ein Produkt betreffen können. Viele von ihnen sind vielleicht nicht einmal bekannt, daher ist es wichtig, die möglichen Risiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses eingehend zu untersuchen. Auf diese Weise kann man sich gegen eine Vielzahl von Risiken wappnen und Wege finden, mit ihnen gut umzugehen. Durch die gründliche Recherche weiß das Team nun, welche Arten von Risiken bei der Risikoidentifizierung zu berücksichtigen sind.

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Autor: IAPM intern
Schlagworte: Projektmanagement, Risiken

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