Buchvorstellung: Modernes Projektmanagement in der Praxis – Mit System zum richtigen Vorgehensmodell

Seit meiner früheren Tätigkeit als Projektleiter internationaler Entwicklungsprojekte bei Philips fasziniert mich das Thema Projektmanagement. Durch die Mischung aus Fach- und Führungsaufgaben sowie der Gestaltungsspielraum bei der Erarbeitung anspruchsvoller inhaltlicher und wirtschaftlicher Lösungen kommt garantiert keine Langeweile auf.
Neben dieser Faszination an der operativen Anwendung des Projektmanagements interessierte mich aber von Anfang an die Frage, weshalb manche Projekte erfolgreicher sind als andere. Liegt es an den Personen, am Umfeld, an den eingesetzten Methoden oder an ganz anderen Dingen?
Ein Buch mit dem Titel Modernes Projektmanagement in der Praxis und eine Tasse Kaffee.
Seit meiner früheren Tätigkeit als Projektleiter internationaler Entwicklungsprojekte bei Philips fasziniert mich das Thema Projektmanagement. Durch die Mischung aus Fach- und Führungsaufgaben sowie der Gestaltungsspielraum bei der Erarbeitung anspruchsvoller inhaltlicher und wirtschaftlicher Lösungen kommt garantiert keine Langeweile auf.
Neben dieser Faszination an der operativen Anwendung des Projektmanagements interessierte mich aber von Anfang an die Frage, weshalb manche Projekte erfolgreicher sind als andere. Liegt es an den Personen, am Umfeld, an den eingesetzten Methoden oder an ganz anderen Dingen?
 
In meinen jetzigen Arbeiten am Institute for Data and Process Science der Hochschule Landshut beschäftige ich mich unter anderem genau mit der Aufarbeitung dieser und ähnlicher Fragestellungen. Bemerkenswert finde ich, dass sich auf der einen Seite agiles Arbeiten zunehmender Beliebtheit erfreut. Auf der anderen Seite berichten mir viele Projektbeteiligte, dass das Umfeld in ihren Unternehmen alles andere als agil ist. Die einen sehen in agilen Projekten die Möglichkeit, kreativ, kundenorientiert und flexibel Vorhaben umzusetzen. Die anderen beharren auf verlässlichen Plänen und deren Erfüllung.
 
In meinem vorigen Buch „Modernes Projektmanagement - Mit traditionellem, agilem und hybridem Vorgehen zum Erfolg“ versuchte ich, die Mauern zwischen den beiden Polen des agilen und traditionellen Arbeitens einzureißen oder zumindest abzusenken. Ziel war es, den Leserinnen und Lesern zu zeigen, welche Methoden des Projektmanagements es gibt und welche Methoden in welchen Situationen Sinn ergeben. Das Buch erfreut sich seither einiger Beliebtheit, was mich sehr freut.  
 
Parallel wuchs allerdings die Erkenntnis in mir, dass die bloße Methodenkenntnis nicht ausreicht, um Projekte erfolgreich durchzuführen. Vergleichbar einem Hochgeschwindigkeitszug, der auf kurvigen, eingleisigen Strecken nur langsam vorankommt, bedarf es nicht nur der richtigen Methoden, sondern auch eines zugrundeliegenden tragfähigen und zur Situation passenden Fundaments, quasi eines Schienennetzes für Hochgeschwindigkeitszüge im übertragenen Sinn.
 
Mir sind strukturierte Ansätze sehr wichtig. In meinem oben genannten Buch habe ich die Vielzahl an Projektmanagementmethoden sortiert und strukturiert vorgestellt. Ein ähnliches System wollte ich nun für das Fundament des Projektmanagements schaffen. Dieses Fundament bezeichne ich als Vorgehensmodell: Es ist der Leitfaden, nach dem wir Projekte bearbeiten. Das Vorgehensmodell definiert, wie das Projekt zeitlich und inhaltlich strukturiert ist, welche projektinternen und -externen Rollen involviert sind und wie diese interagieren. Außerdem erfüllt das Vorgehensmodell viele Funktionen, beispielsweise die der Qualitätssicherung, der Synchronisation von (Teil-)Ergebnissen, die Messung und Steuerung des Projektfortschritts und das Wissensmanagement. Gute Vorgehensmodelle integrieren zudem die richtigen Methoden an den richtigen Stellen im Projekt.
 
Mein neues Buch „Modernes Projektmanagement – Mit System zum richtigen Vorgehensmodell“ greift diese Überlegungen auf. Nach einer kurzen Wiederholung wichtiger Methoden des Projektmanagements liegt der Schwerpunkt auf den Vorgehensmodellen. Es werden verbreitete traditionelle Vorgehensmodelle, wie das Wasserfall- und das V-Modell ebenso vorgestellt, wie agile Vorgehensmodelle, beispielsweise Scrum, Kanban und DevOps. Im Hauptteil geht es nun darum, die eigene Projektsituation auf strukturierte Art und Weise zu analysieren. Hierfür stelle ich entsprechende Analysewerkzeuge vor. Diese sollen bei der Beantwortung der Frage helfen, wie ein geeignetes Vorgehensmodell beschaffen sein muss. Typische Fragestellungen sind beispielsweise, wie stabil (oder volatil) das Projektumfeld ist oder wie sicherheitskritisch der Projektgegenstand ist. Diese und weitere Fragen sollen Ihnen dabei helfen, das Vorgehensmodell so zu wählen, dass es den Projekterfolg fördert. So können in einem volatilen Projektumfeld von Anfang an iterative Vorgehensschleifen mit gezielten Elementen der Projektstabilisierung verknüpft werden, um Unsicherheit aus dem Projekt zu nehmen und zu einem verlässlichen Projektergebnis zu kommen. Die Analysen helfen uns also bei der Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Auswahl und zur Feinjustage, auch Tailoring genannt, des eigenen Vorgehensmodells. So erfahren Sie, an welchen Stellen iterative Vorgehensschleifen integriert werden sollten, welche Vor- und Nachteile Meilensteine haben und wann Quality Gates sinnvoll in das Vorgehensmodell integriert und wie diese ausgestaltet werden können. Ein Vorgehensmodell kann auch um Elemente bereichert werden, welches gezielt die Kommunikation und Zusammenarbeit fördert und sicherstellt, dass gewonnene Erfahrungen gesichert und von nachfolgenden Projekten aufgegriffen werden.
 
Alle Bausteine von Vorgehensmodellen werden in ca. 70 Steckbriefen übersichtlich vorgestellt und anhand von Fallbeispielen erläutert. Die Beispiele fördern auch die unmittelbare Anwendbarkeit, da ganz unterschiedliche Situationen abgedeckt werden. So werden typische Entwicklungsprojekte, IT-Projekte oder andere Organisationsprojekte anschaulich vorgestellt. Übungsaufgaben mit Lösungen sowie ein Glossar runden das Buch ab und helfen bei der Festigung der Themen.
 
Möchten Sie das Buch in Seminaren und Lehrveranstaltungen einsetzen?  Dann erhalten Sie über die Website des Verlags auch unterstützendes Lehrmaterial in Form von Präsentationsunterlagen.
Über den Autor:
Holger Timinger studierte Elektrotechnik an der Universität Ulm und promovierte ebenda.
Nach mehreren Jahren in der freien Wirtschaft wurde er 2011 Professor für Projektmanagement an der Hochschule Landshut. 2012 wurde er von UNICUM zum Professor des Jahres für Ingenieurswissenschaften und Informatik gewählt. Im Jahr 2014 gründete er das Institut für Projektmanagement und Informationsmodellierung und leitet seit 2020 dessen Nachfolgeeinrichtung, das Institute for Data and Process Science. In diesem arbeitet er mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an einem modernen Verständnis von Projektmanagement. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, wie „Modernes Projektmanagement“ und „Wiley-Schnellkurs Projektmanagement“ sowie vieler Aufsätze in nationalen und internationalen Fachzeitschriften des Projektmanagements.

Schlagworte: Projektmanagement, Bücher, Tipps, Erfahrungsbericht

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