Die IAPM – eine erfolgversprechende Zukunft

IAPM Officials Meeting Zürich, 8.11.2014

Bad news is good news - eine bedauerliche Wahrheit, wenn man sich mit den Nachrichten befasst. Sei es im Fernsehen, im Internet oder in den Printmedien. Dies gilt auch für die Projektlandschaft. Denkt man daran, was über Projekte in Deutschland zu lesen ist, kommt einem der Berliner Flughafen, der Stuttgarter Hauptbahnhof oder die Oper in Hamburg in den Sinn. Projekte, so der Eindruck, verschlingen Unsummen und werden regelmäßig an die Wand gefahren. Leidtragende: Steuerzahler und Opernbesucher, Bahnreisende und Fluggäste.
 
Dabei geht es doch auch ganz anders: Eher unauffällig und kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen ist eines der größten Projekte überhaupt weit voran geschritten. Es handelt sich dabei um die Eisenbahntunnel unter dem St. Gotthardmassiv. Nach ihrer Fertigstellung werden sie mit 57 km (Weströhre: 56 978 m, Oströhre: 57 091 m) die längsten Eisenbahntunnel der Welt sein. Mit allen Quer- und Verbindungsstollen werden insgesamt 153,5 km Tunnelstrecke angelegt. Beide Röhren erhalten je ein durchgängiges Gleis. Der Baubeginn war 1999, die endgültige Fertigstellung wird für 2017 erwartet. Durch den Tunnel, der mit Neigezügen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h durchfahren wird, verkürzt sich die Fahrzeit von Zürich nach Mailand um eine gute Stunde auf 2,5 Stunden. Dadurch wird die Bahn zu einem ernsthaften Konkurrenten für das Flugzeug.
 
Aufgrund der Initiative IAPM Netzwerk Zürich wurde der Tunnel in einer Netzwerkveranstaltung am 31. Januar 2014 besichtigt. Die Teilnehmer bekamen ausführliche Informationen über das Bauprojekt, bevor sie in den Tunnel einfahren und die beeindruckende Technik direkt in Augenschein nehmen konnten. Deutlich spürbar war die positive Atmosphäre im Umfeld dieses Projektes, das trotz einiger Rückschläge auf einem guten Weg ist. Die IAPM beglückwünscht das gesamte Projektteam der AlpTransit Gotthard AG zu seiner exzellenten Projektarbeit.
 
Diese Veranstaltung, die auf sehr gutes Echo bei den Teilnehmern gestoßen ist, entspricht in vollem Umfang dem Kernthema der IAPM. Die IAPM ist eine Organisation von Projektmanagern für Projektmanager, sie rückt den Projektleiter in den Mittelpunkt ihres Handelns, konzentriert sich auf Methoden- ebenso wie auf Führungs- und Kommunikationskompetenz. Durch die Initiative war es möglich, mit einem hochinteressanten Projekt auf Tuchfühlung zu gehen. Und es gibt viele weitere Beispiele für Netzwerktreffen mit Vor-Ort-Besichtigungen oder Vorträgen mit großem Praxisbezug und anschließenden Diskussionsrunden. An praktischen Fallbeispielen wurde deutlich, worauf es beim täglichen Handwerk im Projekt ankommt.
 
Wie kann ein Projektleiter in jeder Situation unterstützt werden, welche Methoden und Werkzeuge sind angebracht, welche Entwicklungen gibt es? Diese Philosophie spiegelt sich ebenso im Aufbau eines weltweiten Kompetenznetzwerkes wider wie in der Tatsache, dass Sorgen, Nöte und brandaktuelle Entwicklungen sehr zeitnah aufgegriffen und umgesetzt werden. Beispiele hierfür sind die Schwerpunkte Agiles Projektmanagement und Internationales Projektmanagement, die kürzlich in das Zertifizierungsrepertoire der IAPM mit aufgenommen wurden.
 
Das Jahr 2014 befindet sich bereits im letzten Quartal und es zeichnet sich als weiteres außerordentlich erfolgreiches Jahr für die IAPM ab. Einmal mehr zeigte sich, dass die Strategie und das Konzept der IAPM aufgehen: die Projektleiter zu erreichen, zu motivieren und zu inspirieren, den Gedanken des Projektmanagements aktiv aufzugreifen, kontrovers und engagiert zu diskutieren und somit auch weiterzuentwickeln.

In einer lebhaften Diskussionsrunde im Vorstandskreis ist hieraus eine weitere Idee entstanden. Was geschieht eigentlich in den nächsten 10 Jahren? Wo werden wir stehen, was nehmen wir uns konkret vor? Als wir vor vier Jahren daran gegangen sind, die IAPM neu aufzustellen und unsere PM Guides weiter zu entwickeln, hatten wir natürlich einige Ideen und Hoffnungen, wo die IAPM in zwei, drei oder vier Jahren stehen könnte. Die Tatsache, dass unsere bisherigen Ergebnisse die Hoffnungen bei weitem übertroffen haben, brachte uns schließlich zu der Idee, über die nächsten sieben Jahre nachzudenken. Folgende Ziele sollen in unserer Agenda 2022 (dem Jahr des 25-jährigen Bestehens der IAPM) erreicht werden:
 
  • Die IAPM ist der Marktführer für Online-Zertifizierungen im Projektmanagement
  • Die IAPM genießt das Vertrauen hochkarätiger internationaler Sponsoren
  • Die IAPM steht für Trendgespür und wird als Vorbild für eine agil geführte Organisation angesehen
  • Das IAPM-Team steht auch weiterhin für Erfolg und gelungenes Verbandsleben
  • Die IAPM verfügt über ein globales Netzwerk, bestehend aus Officials, Senior Officials und unabhängigen Experten



Ich danke an dieser Stelle herzlichst dem IAPM-Team, den Officials und Senior Officials sowie allen anderen die im Hintergrund an diesem einzigartigen Verband arbeiten für ihr Engagement und die Bereitschaft, für die IAPM einzustehen und sie weiterzuentwickeln. Ohne Ihre Leistung wären wir nicht da, wo wir heute sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir all unsere Ziele erreichen werden.
 
Herzlichst, Ihr
Dr. Hans Stromeyer
President der IAPM

Die IAPM-Zertifizierung

Die Zertifizierung kann über ein reputiertes Onlineprüfverfahren abgelegt werden. Die Kosten richten sich nach dem Bruttoinlandsprodukt Ihres Herkunftslandes.

Aus dem IAPM Blog

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Aufgrund besserer Lesbarkeit nennen wir in unseren Texten meist nur die generische männliche Form. Nichtsdestotrotz beziehen sich die Ausdrucksformen auf Angehörige aller Geschlechter.