Tipps für Vorstellungsgespräche im Managementbereich

Tipps für Vorstellungsgespräche im Managementbereich 18.03.2019 - Stellensuche ist nicht nur ein Thema für Menschen, die frisch von der Universität kommen und gerade ihre Karriere beginnen, sondern im Grunde für jeden, der beruflich vorankommen und sich entwickeln will. Gerade im Management und speziell im Projektmanagement, wo es mehr als in anderen Bereichen noch projektgebundene Verträge und Aufträge gibt, ist das aktive Suchen nach einer neuen Stelle keine ungewöhnliche Sache. Im Projektmanagement ist es besonders wichtig, sich ganz gezielt auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Selbstverständlich müssen sich auch Anwälte, Vermesserinnen und Sportartikelverkäufer auf ihre Vorstellungsgespräche vorbereiten. Aber im Projektmanagement kann die nächste Position grundverschieden von der vorangegangenen sein und dennoch ist man als Bewerber bzw. Bewerberin unter Umständen perfekt geeignet. Dies zu belegen braucht etwas mehr gezielte Vorbereitung. 

Vorbereitung auf die neue Stelle

Selbstverständlich sollte jeder, der sich auf eine Stelle bewerben möchte, seine eigenen Unterlagen bestens kennen. Bei Nachfragen, die den Lebenslauf oder eine darin beschriebene Position oder Tätigkeit betreffen, sollte man alle Rückfragen beantworten können, ohne ins Stocken zu geraten. Wer sich auf eine hohe Führungsposition im Projektmanagement bewirbt, wird wahrscheinlich noch härter beurteilt als wenn er sich auf eine Stelle im unteren Management bewerben würde. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor, indem Sie sich das Unternehmen und vor allem das Projekt genauer ansehen, für das Sie eingesetzt werden sollen. In vielen Fällen ist dies schon aus der Stellenanzeige ersichtlich. Geht es um ein Großprojekt, das nun startet und für das Fachkräfte gebraucht werden? Geht es um einen universellen Job im Projektmanagement, bei dem Sie verschiedene Projekte leiten oder koordinieren sollen? Welche Unternehmenskultur wird in dem Unternehmen gepflegt und können Sie sich in diese einfügen? Ihr Gegenüber im Vorstellungsgespräch sollte merken, dass Sie sich wirklich für die Position interessieren. Schwärmen Sie also bitte nicht von ihrem letzten Millionenprojekt, bei dem Sie sich erfolgreich vier Jahre lang mit allen Details befasst haben, wenn Ihr neuer Job darin besteht, Verantwortung für sieben parallellaufende kleinere Projekte zu übernehmen und dabei Personal zu delegieren. Ein Fehler, der häufig gemacht wird, ist es, sich im Gespräch zu sehr auf die Vergangenheit oder Gegenwart zu konzentrieren, weil man sich bei diesen Themen sicher fühlt. Versuchen Sie, im Vorstellungsgespräch immer zukunftsorientiert zu denken und zu sprechen und stellen Sie auch Fragen, die zielgerichtet die neue Position betreffen. 

Realistische aber positive Einschätzung

Viele Mitarbeiter der Human Ressource Abteilung wissen, dass sich Führungskräfte gerne überschätzen. Es ist aber auch ganz natürlich und sicherlich auch notwendig, dass Sie sich im Vorstellungsgespräch möglichst positiv darstellen. Vergessen Sie aber nicht, sich dabei an die Realität zu halten. Analysieren Sie Ihre Stärken und Schwächen im Vorfeld und gehen Sie im Gespräch auf beides ein. Bei Ihren Fachkenntnissen sollten Sie ehrlich sein. Hierfür haben Sie sicher auch Belege in Form von Zertifikaten und nachweisliche Berufserfahrung. Bei den Softskills wird es etwas schwieriger – machen Sie sich aber bewusst, dass Ihnen niemand glauben wird, dass Sie keine Schwächen haben. Sie sind manchmal etwas aufbrausend? Sie sind nicht der Typ für lange konzentrierte Marathonsitzungen? Sie neigen dazu, unter Stress auch mal etwas zu vergessen? Dann geben Sie das zu und beschreiben Sie gleichzeitig, wie Sie damit umgehen. Sie meditieren täglich, um gelassener zu werden und machen dabei Fortschritte. Sie teilen sich Ihre Marathonsitzungen so auf, dass Sie sie leichter meistern können. Sie machen sich täglich To-do-Listen, um auch in stressigen Situationen nichts zu vergessen. Dies wirkt menschlich, verständlich und lässt Sie im Umgang mit Ihren Defiziten positiv dastehen. 

Richtig kommunizieren

Trotz allem Realismus ist ein Vorstellungsgespräch für Sie immer die Möglichkeit, sich selbst vor- und darzustellen. Nutzen Sie diese! Zeigen Sie dem Gegenüber, dass Sie reden können, dass Sie überzeugen können, dass Sie kompetente Aussagen treffen und sicher auftreten können. Im Projektmanagement ist es besonders wichtig, dass der Manager andere mitreißen und das Team dazu bringen kann, an einem Strang zu ziehen. Legen Sie Ihre Strategie der Personalführung dar und erzählen Sie gerne auch von einem früheren Projekt, bei dem etwas besonders gut funktioniert hat. Erzählen Sie von Ihren Erfolgen, aber nicht allzu ausschweifend. Versteifen Sie sich aber wie gesagt von selbst nicht zu sehr auf Vergangenes – der neue Job sollte im Fokus stehen. Gestik, Mimik und Körpersprache sind ebenso wichtig wie das, was gesprochen wird. Sollten Sie sich mit diesem Thema noch nicht befasst haben, dann wird es höchste Zeit. Es macht nichts, wenn Sie bestimmte Dinge einstudieren, wie beispielsweise Ihren beruflichen Werdegang. Auch eine Anekdote oder die berühmte "größte berufliche Herausforderung", nach der viele Unternehmen im Gespräch fragen, kann man sich vorher zurechtlegen und dann sicher davon berichten. Heben Sie Fakten und Erfahrungen aus Ihrem Lebenslauf hervor, die Sie im neuen Job als hilfreich empfinden. Sich Karteikarten oder Notizen mitzunehmen wie bei einer Präsentation wirkt im Vorstellungsgespräch jedoch fehl am Platz. Es sollte doch ein eher formloses und zwangloses Gespräch bleiben. 

Die üblichen Fragen

Es werden immer Fragen kommen, die Ihren Werdegang betreffen. Schließlich will die neue Firma wissen, was Sie können und wo und wie Sie das bereits unter Beweis gestellt haben. Darauf können Sie sich auf jeden Fall vorbereiten. Es lohnt sich auch, sich Gedanken darüber zu machen, warum Sie bestimmte berufliche Aspekte bisher nicht in Betracht gezogen haben - vor allem, wenn einer dieser Aspekte für die neue Stelle in Frage kommt. Sie wollten nicht? Oder hatten Sie vielleicht bisher keine Gelegenheit dazu und freuen sich auf die neue Möglichkeit? Das macht den feinen Unterschied. Fragen nach Ihrem Führungsstil sind keine Seltenheit. Überlegen Sie sich genau, wie Sie Ihren Führungsstil beschreiben würden und passen Sie Ihre Beschreibung gegebenenfalls auch daran an, was Sie über die Firmenkultur der neuen Firma gehört haben. Es kann sein, dass Sie in dieser Richtung Ihren Stil etwas anpassen müssen.
 
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