Die Mündigkeit in der digitalen Welt

Die Mündigkeit in der digitalen Welt 14.01.2019 - Auf der Webseite RP Online hat sich Lothar Schröder in der Kolumne „Gott und die Welt“ mit dem Thema der Mündigkeit in einer digitalen Welt befasst. Viele Menschen nutzen neue Technologien mit großer Begeisterung. Die Digitalisierung eröffnet nicht nur der Wirtschaft ungekannte neue Horizonte, sondern verändert auch im Privatleben allerhand. Plötzlich ist es möglich, mit der Großmutter am anderen Ende der Welt über Skype zu telefonieren und ihr am Bildschirm zu zeigen, wie sehr man sich über ihr Geburtstagsgeschenk gefreut hat. Denn nicht nur die Jungen, auch viele Ältere sind vielfach von den neuen Technologien und Möglichkeiten begeistert. Trotzdem besteht aber sowohl unter den jungen Menschen als auch unter der älteren Generation eine gewisse Skepsis gegenüber der Digitalisierung. 

Daten als Handelsware

Digitale Technologien und moderne Geräte können unser Leben erleichtern und vermeintlich durch neue Technologien gewonnene Zeit ist stets willkommen, egal in welchem Alter – und die Digitalisierung beschleunigt so manches. Lothar Schröder wundert sich über den Begriff „Zeitgewinn“, der in seinen Augen absurd tönt. Zudem investieren die meisten Menschen ihre „gewonnene“ Zeit direkt wieder in eine Tätigkeit, womit sie bereits wieder „verloren“ geht.
 
Digitale Technologien können uns viel Zeit sparen und uns bei alltäglichen Aufgaben helfen. Aber sie können auch Gefahren mit sich bringen oder eine Menge Ärger verursachen. Es ging geradezu ein Aufschrei durch die Gesellschaft, als bekannt wurde, dass unsere Daten im Internet quasi zur Handelsware geworden sind. Lothar Schröder zeigt auf, wie diese Skandale Sorgen und ungute Gefühle heraufbeschwören, wie oft aber nach dem ersten Ärger auch ein Gefühl der Hilflosigkeit entsteht. Schließlich ist man als Kunde und Nutzer des Internets vielen Dingen ausgeliefert, es sei denn, man kennt sich sehr gut mit entsprechenden Schutzmaßnahmen und Technologien aus. Will man bestimmte Services nutzen, muss man seine Daten preisgeben.
Das scheint unfair, ist aber der Preis, der gerade für kostenlose Dienste häufig verlangt wird. Die Kontrolle über seine Daten zu haben und nur das anzugeben, was auch wirklich verlangt wird, und vor allem, es nur dort anzugeben, wo es weitestgehend sicher ist – das ist die Herausforderung im digitalen Zeitalter. 

Mündigkeit bedeutet Bewusstsein und Selbstbestimmung

Optimierung ist ein omnipräsenter Begriff. Das Internet und die digitalen Technologien sollen uns den Weg zeigen, einen Nutzen bringen, Informationen liefern und diese evaluieren – und das alles so schnell wie möglich. Um den größten Nutzen aus dem Internet und all seinen Angeboten zu ziehen, ist die Angabe von Daten unerlässlich. Das weiß Lothar Schröder und das wissen eigentlich alle Nutzer. Jeder will aber dennoch weitestgehend Herr über seine Daten bleiben und wissen, wie diese verwendet werden. Die Europäische Datenschutzgrundverordnung gibt Richtwerte vor, was legal und was illegal ist. Aber wie erkennt man, wer die Gesetze achtet und wer sie beugt oder gar bricht? Sind die Daten erst einmal irgendwo gespeichert, können sie auch verbreitet und genutzt werden – ob legal oder illegal. Sich der Entwicklung zu verweigern und die Services einfach nicht zu nutzen, scheint heutzutage keine akzeptable Lösung mehr zu sein. Um aber seine Mündigkeit und Selbstbestimmung auch in der digitalen Welt zu behalten, ist der gesunde Menschenverstand gefragt.
Niemand sollte seine Daten wahllos und für jeden Unsinn angeben. Es lohnt sich sicherlich, verschiedene Angebote online zu nutzen, beruflich wie auch privat. Manche Angebote aber sind vielleicht nicht unbedingt hilfreich und bringen zu viele Risiken mit sich. Mündigkeit bedeutet auch und vor allem, sich der Risiken bewusst zu sein und sie, wenn, bewusst einzugehen.
 
Nichts spricht dagegen, seine Zeit im Internet auch mit etwas Unproduktivem zu „verschwenden“. Lothar Schröder betrachtet die Liebe zum Nutzlosen als einen Luxus und als ein Stück Lebensfreude. Entscheiden Sie sich bewusst für oder gegen gewisse Angebote im Internet und in der digitalen Welt, egal ob diese Ihre Arbeit unterstützen oder „Freizeitspaß“ bringen. Erlauben Sie sich den Luxus, selbst zu entscheiden, was Sie mögen, was Sie online tun und was Sie nutzen wollen. Aber haben Sie immer auch die eventuellen Risiken im Hinterkopf!

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