HR und das agile Management

HR und das agile Management 06.09.2017 - An der Hochschule in Pforzheim fand ein Event zum Thema agile Transformation statt, das den Namen "HR-Trends der Zukunft – Business meets Science" trug und von Professor Stephan Fischer geleitet und eröffnet wurde. Dieses HR-Event wurde im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur agilen Transformation abgehalten, welche dank großen Erfolgen bereits in die elfte Runde ging. Das Event hat, wie auch die gesamte Veranstaltungsreihe, das Ziel, Unternehmen und Forschung miteinander zu verbinden. Im Rahmen der Veranstaltung fanden Workshops zu verschiedenen Themen statt, an denen sowohl Vertreter von Unternehmen wie auch Wissenschaftler teilnahmen. 

Unternehmen und Agilität

Im Rahmen eines der Vorträge von Professor Stephan Fischer ging es um Agilität und ihren Nutzen für Unternehmen. Agilität im Management ist vielen mittlerweile geläufig. Aber was bedeutet dieses Konzept für Firmen und Unternehmen und wie werden agile Methoden von Führungskräften in der Praxis umgesetzt? Mit diesen Fragen hat sich Professor Fischer schon in verschiedenen Studien auseinandergesetzt. Im Management soll Agilität die Wettbewerbsfähigkeit sichern, was natürlich auch in der Unternehmenspraxis wichtig ist. Die schnelle und immer schneller werdende Entwicklung in der Technologie, die Verbreitung von Netzwerken und die Digitalisierung lassen die Anforderungen an Unternehmen und deren Strukturen immer komplexer werden. Viele Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass agile Methoden die einzige Möglichkeit sind, um mit diesen Anforderungen umzugehen und zu den Gewinnern in der vielfältigen Wirtschaftswelt zu gehören. 

Agilität erforschen: schnell und dynamisch

Agilität wird bereits seit den 70er Jahren erforscht und angewendet. Eine entscheidende Veränderung in den Prinzipien der Agilität ist jedoch mit der Digitalisierung einhergegangen. Leider gibt es kaum eine treffende und vor allem keine allgemeingültige und scharfe Definition dessen, was Agilität genau ist. Sie wird also von vielen auf eigene Weise gedeutet und angewandt. Neue Studien geben einen Einblick in die Anwendungspraktiken agiler Methoden in der Praxis deutscher Unternehmen. Bei vielen Studien wurde ermittelt, wie verbreitet agile Techniken sind.
 
Um Agilität zu verstehen und zu erfassen, müssen vier Elemente betrachtet werden: Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kundenzufriedenheit und Haltung. Die beiden erstgenannten gehören insofern zusammen, dass die Strukturen eines Unternehmens so gestaltet sein müssen, dass diese schnell und flexibel reagieren können. Agil zu sein bedeutet, schnell Veränderungen zu erkennen und sich ihnen anzupassen. Die schnelle Umsetzung von ebenso schnell getroffenen Entscheidungen ist für alle Arten von Firmen eine Herausforderung. Kundenzufriedenheit ist definitiv ein wichtiges Ziel in allen Branchen. Auch hier spielen Flexibilität und vor allem die individuelle und schnelle Bearbeitung von Kundenbedürfnissen eine Rolle. Agile Methoden müssen dafür sorgen, dass schnell und gezielt auf Sonderwünsche reagiert werden kann. Die Haltung des Unternehmens kann ebenso als agil eingestuft werden. Die Haltung ist dabei nicht nur gegenüber dem Kunden sondern auch unter Mitarbeitern von Bedeutung. In agil agierenden Unternehmen begegnen sich alle auf Augenhöhe – soweit das Ideal.

Agilität in der Praxis

Praktisch betrachtet bedeutet die Einführung von agilen Methoden in der Wirtschaft, dass die Führungsebene Verantwortungen delegiert, dass Vertrauen aufgebaut wird, dass alle Strukturen transparent sind und dass auch bereits getroffene Entscheidungen stets überdacht werden können. Antizipation ist ein Stichwort, das in vielen Umfragen genannt wurde.
 
Als ein Hauptgrund für die Einführung von agilen Methoden wird ein dynamisches Wirtschaftsumfeld angeführt, auf das immer schneller reagiert werden muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Viele Führungskräfte weisen auch darauf hin, dass ihre Mitarbeiter und Bewerber agil arbeiten wollen und daran angepasste Strukturen fordern. Viele Unternehmen sehen nur in agilen Methoden die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln und innovativ tätig zu sein. Weitere für agiles Arbeiten sind auch Außenfaktoren, vor allem solche, die mit den Kunden zusammenhängen. Zufriedene Kunden sind ein Garant für Erfolg. 

Agile Methoden unterschiedlich angewandt

Studien haben ergeben, dass die meisten Unternehmen in irgendeiner Weise agile Methoden anwenden. Die allermeisten Manager und Führungskräfte erkennen ihre Vorteile. Jedoch wird vieles unterschiedlich stark angewendet und auch unterschiedlich gewichtet. Schnelligkeit und das Anpassungsvermögen der Strukturen scheinen von primärer Bedeutung zu sein. Unternehmen, die sich schon sehr lange mit agilen Methoden beschäftigen, konzentrieren sich nach der Umsetzung von agilen Methoden in der Kundenbetreuung und der Schaffung von transparenten und flexiblen internen Strukturen auf das Thema Haltung. Dies mag damit zusammenhängen, dass Geschwindigkeit und Flexibilität im Umgang mit Kunden von vielen als "einfach" umzusetzende Ziele angesehen werden und dass die Firmenhaltung erst in einem zweiten Schritt evaluiert und auch verändert werden kann, also dann, wenn sich der Agilitätsgedanke schon im Unternehmen gefestigt hat.

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