Gotthard-Basistunnel-Projekt ist Gewinner des „Project Excellence Award“

Gotthard-Basistunnel-Projekt ist Gewinner des „Project Excellence Award“ 10.12.2015 - 2016 soll er eröffnet werden: der Gotthard-Basistunnel, mit seinen geplanten 57 Kilometern Länge der längste Eisenbahntunnel der Welt und das größte Bauprojekt der Schweiz. Dieser ist dann sowohl Personen- als auch Güterzügen zugänglich, das Durchqueren der Alpen kann zukünftig für den Schienenverkehr auch ohne große Steigungen in beide Richtungen von statten gehen.

Der Projektablauf beim Schienenausbau und Verlegen der Gleise gilt als vorbildlich und beachtenswert. So konnte die sich verantwortlich zeichnende ARGE Fahrbahn Transtec Gotthard das Verlegen der Schienen und installieren von 115 km festem Gleis bereits sieben Monate vor geplantem Projektende abschließen.

Im Interview mit dem Magazin „projektManagement aktuell“ (Ausgabe 5.2015) berichtet Projektleiter Detlef Obieray über die Herausforderungen, denen sich das Team dabei stellen musste. So wurde, um den verschiedenen Anforderungen an die Stabilität der Gleise für den geplanten Mischverkehr aus Personen- und Güterzügen gerecht werden zu können, mit Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet und ein eigenes System konstruiert. Auch wurde ein speziell für dieses Projekt entwickelter Betonzug eingesetzt, der die benötigten Materialien anlieferte. Diese wurden kurz vor der Baustelle erst zu Beton gemischt und dann Stück für Stück zur Baustelle gebracht. So konnte Pendelverkehr vermieden werden und die nachfolgenden Gewerke an den fertig gestellten Gleisen bereits die Bahntechnik installieren. Am Tunnel wurde so rund um die Uhr gearbeitet.

Zudem musste mit unglaublicher Präzision gearbeitet werden. Auf einer Strecke von 57 km durften die parallel verlegten Schienenstränge nicht mehr als 1 mm voneinander abweichen, der Höhenunterschied zwischen den aufeinanderfolgenden Schwellenblöcken wiederum um nicht mehr als 0,1 mm, um Unebenheiten zu vermeiden – diese wären für die bis zu 275 km/h fahrenden Züge fatal.

Im Vorfeld wurden die einzelnen Prozessschritte definiert und anschließend kalkuliert. Durch die genaue Definition der Anforderungen an jeden dieser 24 Schritte konnte außerdem ein zuverlässiges Qualitätsmanagement etabliert werden. Zusätzlich wurden für bestimmte Arbeiten eigene Maschinen entworfen und entwickelt, die auf einem etwa 250 Meter langen, selbst gebauten und die realen Arbeitsverhältnisse widerspiegelnden Testgleis im Vorfeld erprobt wurden.

Gemeinsam mit der IAPM Netzwerk Zürich besuchten Projektmanager im Rahmen eines IAPM Netzwerktreffens vor knapp zwei Jahren die Baustelle, erhielten einen informativen Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Alp Transit Gotthard AG und konnten anschließend eine Tunnelbegehung vornehmen.

Wir freuen uns sehr, dass das Projekt seither weiter hervorragend verläuft und einer Eröffnung in 2016 nichts im Wege steht. Verdient hat das Projekt nun den „Project Excellence Award“ gewonnen.

Außerdem erzielte das Projekt „Neues BMW Werk in Brasilien“ der BMW AG ebenfalls den ersten Platz. Weitere Gewinner sind die Projekte „Hochwasserrisikomanagement Baden-Württemberg“ des Regierungspräsidiums Stuttgart im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und „SuedLink – Vorplanungsprojekt“ der TenneT TSO GmbH.

Wir gratulieren allen Gewinnern ganz herzlich und wünschen den Projektteams auch weiterhin ein Arbeiten auf der Erfolgsspur!

Stets aktuelle Informationen über das Projekt „Gotthard-Basistunnel“ erhalten Sie hier und einen Bericht der IAPM-Veranstaltung hier.

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