Die Digitalisierung und die Sicherheit

Die Digitalisierung und die Sicherheit 26.04.2018 - Oliver Schonschek ist IT-Fachjournalist und Technologieberater. Zusammen mit Dr. Andreas Bergler hat er sich in einem Artikel für die Webseite „IT Business“ Gedanken um das Thema IT-Sicherheit gemacht. Er bringt die Frage auf, ob und in wieweit die Digitalisierung ein Sicherheitsrisiko für die IT darstellt. Digitalisierung bringt enorm viele Vorteile mit sich und ist selbstverständlich nicht mehr aufzuhalten. Sie schreitet, in einigen Bereichen rasant, in anderen gemächlich, immer weiter voran und entwickelt sich teils auch in ungeahnte Richtungen.

In vielen Bereichen sorgt Digitalisierung für sinkende Produktions- und Lohn-Kosten, während sich die Produktivität erhöht und immer neue Produkte und Dienstleistungen den Markt erobern. Neue Märkte können dank der Digitalisierung erschlossen werden und die Umsätze steigern. Die Digitalisierung bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich. Es müssen Fachkräfte im Bereich IT ausgebildet und weitergebildet werden, denn kaum eine Branche entwickelt sich schneller als die IT-Branche, die längst alle anderen Branchen durchdringt. Schonschek und Bergler gehen in ihrem Artikel auf Sicherheitsfragen und -risiken ein, die die Digitalisierung mit sich bringt. Der folgende Beitrag stellt eine Zusammenfassung ihrer Positionen dar.


Chancen der Digitalisierung erkennen

Mit der Digitalisierung des Handels kommen neue Sicherheitsrisiken auf. Digitaler Datendiebstahl ist nur ein Teil der Cyberkriminalität, die zwangsläufig mit der neuen Technologie einher geht. Unternehmen müssen sich also Gedanken darüber machen, wie sie digitale Daten schützen. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist dies oft eine Herausforderung. Die Firmen müssen mit der Digitalisierung Schritt halten, um konkurrenzfähig zu sein, sehen Chancen, die sie nutzen möchten – zum Beispiel in der Kundengewinnung und im Kundenservice, aber auch in der Produktion und Vermarktung. Allerdings sehen einer Untersuchung von Bitkom nach noch nicht alle Unternehmen ihre Zukunft in der Digitalisierung. Zwar sprechen heute fast alle Firmen ihre potentiellen Kunden bereits auch online an, aber nur etwa zwei Drittel der Unternehmen analysieren ihre Nutzer- und Kundendaten entsprechend um daraus Schlüsse für ihr jeweiliges Geschäftsmodell zu ziehen. Nur elf Prozent der mittelständischen Unternehmen haben laut Schonschek eine firmenweite digitale Verwaltung ihrer Dokumente. Bei größeren Unternehmen sehen die Zahlen anders aus, hier sind es schon mehr als 80%. Dabei planen viele Firmen die Digitalisierung in naher Zukunft. Die Hälfte aller Unternehmen, die bisher noch mit Papier arbeiten, will bald auf digitale Kommunikation und Datenbanken umsteigen. Der Bericht von Bitkom besagt, dass mehr als 60% aller Händler davon ausgehen, dass im Jahr 2030 kaum noch Bargeld im Spiel sein wird. Mehr als die Hälfte der Händler kann sich Virtual Reality als Verkaufsstrategie vorstellen. Aber immerhin noch 11% der deutschen Firmen haben keine eigene Webseite – es besteht also noch Nachholbedarf. 


Risiken der Digitalisierung

Wenn sich ein Unternehmen kopflos in die Digitalisierung stürzt, werden zwangsläufig auch Fragen der IT-Sicherheit aufgeworfen – und das an erster Stelle. Die meisten Firmen planen, ihre Mitarbeiter in IT-Sicherheit und Datenschutz weiterzubilden. Eine weitere Priorität liegt auf der Analyse von Daten und auf dem Umstieg auf Cloud-Computing. Dass Sicherheit und Datenschutz wichtig sind, steht außer Frage. Aber mit den digitalen Prozessen kommen neue Herausforderungen auf die Firmen zu, vor allem, wenn Technologien eingeführt werden, die den Mitarbeitern vollständig unbekannt sind. Alle Mitarbeiter müssen sich umorientieren und Neues lernen. Neue Abläufe bieten neue Fehlerquellen, nicht nur im Datenschutz. Auch die Kommunikation ändert sich und alle Mitarbeiter müssen damit umgehen lernen. Unverschlüsselte E-Mails bieten eine neue Angriffsfläche, der sich viele nicht bewusst sind. Bedienfehler durch Unwissenheit können zu Pannen und zu Datenlecks führen. Oft wird am Anfang einer Umstellung alles parallel digital und auf Papier umgesetzt, da man der neuen Technologie noch nicht vollständig traut. Ein erheblicher Mehraufwand!


Digitalisierung und IT-Sicherheit

Lücken in der IT-Sicherheit, neue Aufgaben, digitale Prozesse und fortschreitende Digitalisierung können zu Pannen führen. Die Angriffspunkte haben sich verändert, aber auch vermehrt. Allein schon dadurch, dass eine Fülle an Daten digital verbreitet, aufbewahrt und gespeichert werden. Das geht aus einem Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der IT hervor. Die Webseite, der Online-Shop, E-Mails und das Internet der Dinge bieten neue Angriffspunkte, die sich viele Mitarbeiter kaum vorstellen können. Die Gefahr von Cyberangriffen steigt. Daher ist Datensicherheit für Unternehmen essentiell.
 
Dies ist allerdings kein Grund, die Digitalisierung zu verfluchen oder absichtlich zu verlangsamen. Die Sicherheit von IT und Daten ist ein Bestandteil dieser neuen Entwicklung und die relevanten Sicherheitstechnologien entwickeln sich genauso schnell wie andere Technologien. Die Studie "Potenzialanalyse Digital Security" von der Agentur Sopra Steria Consulting hat ergeben, dass etwa ein Drittel aller IT-Führungskräfte auch dann neue Technologien einführt, wenn noch nicht alle Sicherheitsfragen komplett geklärt sind – so wichtig ist ihnen der schnelle Fortschritt.
Nur etwa 43% der Firmen haben einen Notfallplan für den Fall eines Hackerangriffes. Das zeigt, dass vielerorts noch leichtfertig mit IT-Sicherheit umgegangen wird. Etwa 17% der Unternehmen in Deutschland geben an, bereits einen Datendiebstahl erlebt zu haben. Es besteht also weiterhin Aufklärungsbedarf und Sensibilisierung für dieses Thema.

« Zurück

Die IAPM-Zertifizierung

Die Zertifizierung kann über ein reputiertes Onlineprüfverfahren abgelegt werden. Die Kosten richten sich nach dem Bruttoinlandsprodukt Ihres Herkunftslandes.

Aus dem IAPM Blog

Network Official werden

Wollen Sie sich in Ihrem Umfeld für Projektmanagement engagieren und dazu beitragen, Projektmanagement weiterzuentwicklen? Dann werden Sie aktiv als IAPM Network Official oder als Network Official der IAPM Network University. 


Aufgrund besserer Lesbarkeit nennen wir in unseren Texten meist nur die generische männliche Form. Nichtsdestotrotz beziehen sich die Ausdrucksformen auf Angehörige aller Geschlechter.