Networking und Beziehungspflege für Projektmanagement

Networking und Beziehungspflege für Projektmanagement 22.03.2018 - Networking ist ein Begriff, der im beruflichen Umfeld und im Projektmanagement in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist. Das Networking an sich hat sich mit dem Aufkommen der einzelnen sozialen Medien verschiedener Ausrichtung stark gewandelt. Der Begriff Networking meint aber im Grunde das Managen aller Beziehungen, die im professionellen Umfeld bestehen, nicht nur auf sozialen Plattformen, sondern gerade auch persönlich. Networkingkompetenz und Beziehungsmanagement zählen zu den Soft Skills, die von einem erfolgreichen Projektmanager erwartet werden, denn oft sind sie für das Gelingen von Projekten von ausschlaggebender Bedeutung. Beziehungen müssen geknüpft, gehalten und gepflegt werden, um aus ihnen einen Nutzen für sich, die eigene Karriere und seine Projekte ziehen zu können. 


Networking und Vernetzung

Ein Network, also eine Vernetzung, zwischen Menschen aufzubauen, bedeutet, die Möglichkeit zu haben, Synergien zu nutzen und sich mit Spezialisten aus allen möglichen Fachgebieten austauschen zu können. Der Wille zur Vernetzung entsteht aus dem Bedürfnis heraus, durch zahlreiche Kontakte viele Vorteile zu erlangen. Kontakte können dabei helfen, Probleme zu lösen, Fragen zu beantworten, Ideen zu geben und letztendlich auch dabei, ein Projekt erfolgreich zu bearbeiten, denn sie liefern wertvolle Informationen oder helfen auf andere Weise weiter. Wer viele Ansprechpartner hat muss kaum Zeit mit der Suche nach Informationen vergeuden. Persönliche Beziehungen machen das Leben leichter, denn Anfragen von Bekannten werden erfahrungsgemäß deutlich schneller bearbeitet als Anfragen von Unbekannten. Studien haben oft schon die Bedeutung von Beziehungen, dem berühmten Vitamin B, untersucht und viele von ihnen kamen zu dem Ergebnis, dass bis zu 60% des beruflichen Erfolgs auf Beziehungen zurück zu führen sind. Egal in welchem Bereich man tätig ist: Beziehungen bringen jeden weiter. Nicht zuletzt werden auch Stellen und Beförderungen in den meisten Fällen denjenigen zuteil, die gute Beziehungen haben und die jemanden haben, der für sie spricht. Laut einer Studie des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Institutes der Hans-Böckler-Stiftung werden etwa ein Drittel aller offenen Stellen über Beziehungen in irgendeiner Weise vermittelt und besetzt. 


Vitamin B führt zum Erfolg

Nicht nur Angestellte sondern auch Selbstständige profitieren enorm von Beziehungen, denn etwa 80% aller Aufträge werden dank einer persönlichen Empfehlung oder über Mund-zu-Mund Propaganda vergeben. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen in diese Richtung denken, denn die allermeisten Menschen suchen ihren Steuerberater, Arzt, Handwerker oder ihre Putzhilfe über Kontakte und Empfehlungen. Erst wenn keine Empfehlung vorliegt, neigen die Menschen dazu, im Internet nach einer Lösung zu suchen. Wer in einem Unternehmen Karriere machen will, der sollte ebenfalls all seine Beziehungen so gut es geht pflegen. Ehemalige Kollegen, die sich neu orientieren, können wichtige Kontakte bei der Konkurrenz oder bei potentiellen Partnern sein. Alle Kontakte, die im Rahmen eines Projektes geknüpft werden, sollten gepflegt werden, denn man weiß nie, welche Fragestellungen und Herausforderungen das nächste Projekt mit sich bringt und ob man dort nicht gegebenenfalls einen Fledermausexperten oder einen Schalltechniker benötigt. 


Eine wichtige Fähigkeit

Networkingkompetenz ist auch eine Fertigkeit, die von Arbeitgebern geschätzt wird. Wer umgänglich und kontaktfreudig ist, ist oft ein deutlich besserer Projektmanager, weil die Menschen gerne mit einer solchen Person zusammenarbeiten. Um die eigene Networkingkompetenz zu fördern, kann man auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Eine Theorie besagt, dass man mit jedem Menschen auf dieser Welt über maximal sechs Knoten hinweg verbunden ist. Jeder kennt also jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt und so weiter.
 
Sich in sozialen Netzwerken, Vereinen und Interessengemeinschaften zu organisieren und zu engagieren gehört also auch ein Stück weit zum Berufsbild eines Projektmanagers. Sinnvoll sind nicht nur Internetplattformen wie Xing oder Linkedin, sondern auch Tagungen zu Fachthemen, Alumni-Treffen, Berufsverbände und ähnliches. Messen und Jour fixes zu beruflichen Themen sind sinnvolle Orte um neue Kontakte zu knüpfen. Und selbstverständlich ist das eigene Unternehmen und Umfeld von großer Bedeutung. Die Kontakte und Kontaktmöglichkeiten steigern sich exponentiell, denn jeder Mensch, mit dem man Kontakt knüpft, kennt weitere Menschen und kann weitere Kontakte herstellen. Das größte Problem beim Networking ist wohl die Zeit, die man investieren muss, um die Kontakte zu behalten und zu pflegen. Wer verbringt seinen Freitagabend schon lieber auf einem Kongress zum Thema Dachabdichtung statt zu Hause mit der Familie oder Freunden? Trotzdem muss man einen Mittelweg finden, der das Privatleben nicht allzu sehr einschränkt und es zulässt, die beruflichen Kontakte hin und wieder zu würdigen und zu erweitern. Dazu gehört auch, immer bereit zu stehen, wenn einer der Kontakte nach etwas fragt und um etwas bittet, vor allem, wenn es sich um simple und einfache Anfragen handelt. Es gilt: eine Hand wäscht die andere.
 
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