Stärken-Schwächen-Analyse für den Projektmanager
Nur ein Projektmanager, der die eigenen Schwächen kennt, kann seine Fähigkeiten verbessern. Wenn er dann auch noch weiß, dass es viele Dinge gibt, die er gut kann, wird es ihm wenig ausmachen, an seinen persönlichen Schwächen zu arbeiten oder sie als unabänderlich zu akzeptieren. Eine gute Methode, um Defizite und Pluspunkte herauszufinden, ist, eine personenbezogene Stärken-Schwächen-Analyse durchzuführen. Dazu braucht der Projektmanager nur ein Blatt Papier, einen Stift und eine große Portion Ehrlichkeit. Wieso Sie als Projektmanager eine Stärken-Schwächen-Analyse durchführen sollten und wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt
Warum ist eine Stärken-Schwächen-Analyse wichtig?
Mit seiner Persönlichkeit und seinem Arbeitsstil nimmt der Projektmanager Einfluss auf den Projekterfolg. Unordnung und Durcheinander haben bei einem Projektmanager nichts verloren, stattdessen ist er ein Profi in Sachen Selbst- und Projektorganisation. Dazu gehört einerseits die Fähigkeit als Führungskraft effizient zu entscheiden, aber andererseits auch seine eigenen Ressourcen zu managen. Eine ehrliche Stärken-Schwächen-Analyse hilft bei der systematischen Zielbestimmung und -überprüfung sowie der kontinuierlichen Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Vorteile hat eine Stärken-Schwächen-Analyse für den Projektmanager?
Wie ein Projekt verfügt auch ein Projektmanager über bestimmte Ressourcen, die er geschickt einsetzen kann, um daraus Nutzen zu ziehen. Zu den Ressourcen gehören nicht nur materielle Ressourcen wie Geld, sondern auch immaterielle Ressourcen wie persönliche Kompetenzen. Die Vorteile einer persönlichen Stärken-Schwächen-Analyse liegen im Erkennen der persönlichen Ressourcen und deren Einflussmöglichkeiten. Die Selbstreflexion, die mit der Stärken-Schwächen-Analyse einhergeht, gibt Ihnen die Möglichkeit, über sich selbst nachzudenken und herauszufinden, was Sie gut können und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Darauf aufbauend können Sie sich weiterentwickeln, Ihre Stärken gezielt einsetzen und an Ihren Schwächen arbeiten. Nur wer sich seiner Schwächen bewusst ist, kann sie nutzen und an ihnen wachsen.
Durchführung einer Stärken-Schwächen-Analyse als Projektmanager
Bei der Stärken-Schwächen-Analyse geht es darum, die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren, diese zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten, um an Schwächen, die Sie selbst als negativ bewerten, zu arbeiten. Basis für die Stärken-Schwächen-Analyse sind Ihre persönlichen Ressourcen, die sich in materielle und immaterielle Ressourcen untergliedern lassen.
Schritt 1: Identifikation der eigenen Stärken und Schwächen
Ihre eigenen Stärken und Schwächen können Sie anhand der bereits genannten materiellen und immateriellen Ressourcen ableiten. Die nachfolgende Liste kann Ihnen eine Inspiration sein, sie sollte aber keinesfalls wertend betrachtete werden.
Materielle Ressourcen
Die körperliche Konstitution, das soziale Umfeld, die körperliche Kondition und die Werkzeuge, bzw. Ausstattung (z. B. Geld, Wohnung oder Kleidung) gehören zu den materiellen Ressourcen. Die verschiedenen Ressourcen werden in dieser Aufzählung aufsteigend nach dem Grad der Veränderbarkeit genannt. Die körperliche Konstitution kann der Projektmanager am wenigsten selbst beeinflussen, das soziale Umfeld und die körperliche Kondition stärker, Werkzeuge und Ausstattung am besten.
Immaterielle Ressourcen
Die Zeit, die Persönlichkeit, der Habitus – d. h. die Art, wie sich ein Mensch präsentiert, seine Erscheinung oder Haltung –, die soziale Kompetenz, die Methodenkompetenz und die Fachkompetenz sind immaterielle Ressourcen. Auch diese Faktoren kann der Projektmanager in unterschiedlichem Maße beeinflussen: Zeit am wenigsten, weil sie nicht manipulierbar, d. h. „anzuhalten“ oder „zurückzudrehen“ ist. Hier kann er nur bei sich selbst ansetzen, indem er ein vernünftiges Zeitmanagement betreibt. Die Persönlichkeit ist dem Menschen „in die Wiege“ gelegt. An seinem Habitus kann der Projektmanager jedoch arbeiten und auch positive Veränderungen erreichen. Die soziale Kompetenz dagegen lässt sich kontinuierlich verbessern – vielleicht am besten unter Anleitung von Experten. Mangelnde Fachkompetenz auszugleichen sollte – den entsprechenden persönlichen Einsatz vorausgesetzt – kein Problem sein.
Nun können Sie eine Liste mit all Ihren Ressourcen, sowohl materiell als auch immateriell anfertigen.
Materielle Ressourcen
Die körperliche Konstitution, das soziale Umfeld, die körperliche Kondition und die Werkzeuge, bzw. Ausstattung (z. B. Geld, Wohnung oder Kleidung) gehören zu den materiellen Ressourcen. Die verschiedenen Ressourcen werden in dieser Aufzählung aufsteigend nach dem Grad der Veränderbarkeit genannt. Die körperliche Konstitution kann der Projektmanager am wenigsten selbst beeinflussen, das soziale Umfeld und die körperliche Kondition stärker, Werkzeuge und Ausstattung am besten.
Immaterielle Ressourcen
Die Zeit, die Persönlichkeit, der Habitus – d. h. die Art, wie sich ein Mensch präsentiert, seine Erscheinung oder Haltung –, die soziale Kompetenz, die Methodenkompetenz und die Fachkompetenz sind immaterielle Ressourcen. Auch diese Faktoren kann der Projektmanager in unterschiedlichem Maße beeinflussen: Zeit am wenigsten, weil sie nicht manipulierbar, d. h. „anzuhalten“ oder „zurückzudrehen“ ist. Hier kann er nur bei sich selbst ansetzen, indem er ein vernünftiges Zeitmanagement betreibt. Die Persönlichkeit ist dem Menschen „in die Wiege“ gelegt. An seinem Habitus kann der Projektmanager jedoch arbeiten und auch positive Veränderungen erreichen. Die soziale Kompetenz dagegen lässt sich kontinuierlich verbessern – vielleicht am besten unter Anleitung von Experten. Mangelnde Fachkompetenz auszugleichen sollte – den entsprechenden persönlichen Einsatz vorausgesetzt – kein Problem sein.
Nun können Sie eine Liste mit all Ihren Ressourcen, sowohl materiell als auch immateriell anfertigen.
Schritt 2: Bewertung der eigenen Stärken und Schwächen
Für die jeweiligen materiellen und immateriellen Ressourcen kann eine einfache Bewertung in zwei Stufen mit jeweils einer Neun-Punkte-Skala vorgenommen und begründet werden.
Die beiden Stufen sind
Die beiden Stufen sind
- Bisherige Ausprägung: gering (1 – 3 Punkte), mittel (4 – 6 Punkte), hoch (7 – 9 Punkte)
- Beeinflussbarkeit: gering (1 – 3 Punkte), mittel (4 – 6 Punkte) oder hoch (7 – 9 Punkte)
Betrachten wir nun die körperliche Kondition, die eine materielle Ressource darstellt. Nehmen wir an, Sie machen regelmäßig Ausdauertraining, d. h. sechs Stunden pro Woche, und täglich eine halbe Stunde Stretching. Sie würden die derzeitige Ausprägung dieser Ressource (Ebene 1) mit 8 bewerten. Nun stellen Sie sich die Frage, ob Sie Ausprägung dieser Ressource selbst beeinflussen können (Ebene 2). Sie kommen zu dem Schluss, dass hier die Zeit ein limitierender Faktor ist, da Sie unbeeinflussbaren Randbedingungen unterworfen sind, z. B. bei längeren Flugreisen können Sie Ihr Training nicht konsequent durchführen. Sie bewerten die Beeinflussbarkeit mit 6.
Die gleiche Vorgehensweise kann für die immaterielle Ressource Fachkompetenz „Projektmanagement“ angewendet werden. Sie haben bereits als Arbeitspaketverantwortlicher in Projekten mitgearbeitet und an einem dreitägigen Basistraining teilgenommen. Sie wissen, dass noch viel Luft nach oben ist, daher bewerten Sie die bisherige Ausprägung mit 3.
Auf der zweiten Ebene stellen Sie sich wieder die Frage, ob Sie diese Ressource selbst beeinflussen können und stellen fest, dass auch hier die Zeit ein begrenzender Faktor ist und während der Arbeitszeit Ihre Möglichkeiten zur Wissenserweiterung begrenzt sind.
Die gleiche Vorgehensweise kann für die immaterielle Ressource Fachkompetenz „Projektmanagement“ angewendet werden. Sie haben bereits als Arbeitspaketverantwortlicher in Projekten mitgearbeitet und an einem dreitägigen Basistraining teilgenommen. Sie wissen, dass noch viel Luft nach oben ist, daher bewerten Sie die bisherige Ausprägung mit 3.
Auf der zweiten Ebene stellen Sie sich wieder die Frage, ob Sie diese Ressource selbst beeinflussen können und stellen fest, dass auch hier die Zeit ein begrenzender Faktor ist und während der Arbeitszeit Ihre Möglichkeiten zur Wissenserweiterung begrenzt sind.
Schritt 3: Ableitung von Maßnahmen zur Verbesserung der Schwächen
Aus dieser Bewertung lassen sich jetzt konkrete Verbesserungsmaßnahmen ableiten.
Beispiele
Materielle Ressource: körperliche Kondition
Eine Maßnahme, die Sie aus Ihrer Bewertung ableiten können, ist, dass Sie künftig auf Dienstreisen Ihre Laufausrüstung und Fitnessband mitnehmen, um Ihr Ausdauer- und Krafttraining auch außerhalb des Fitnessstudios zu absolvieren. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Fitness zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Immaterielle Ressource: Fachkompetenz „Projektmanagement“
Eine Möglichkeit besteht darin, Ihr Wissen über eine Weblearning-Plattform zu vertiefen. Das webbasierte Training können Sie in Ihrer Freizeit, z. B. am Wochenende oder nach Feierabend, absolvieren und so Ihre Projektmanagementkenntnisse selbstständig und außerhalb Ihrer Arbeitszeit erweitern. Nach Abschluss aller Trainingseinheiten stellen Sie Ihr Wissen in einem Test unter Beweis und legen erfolgreich die Zertifizierung zum Certified Project Manager (IAPM) ab. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Fachkompetenz „Projektmanagement“ zu steigern.
Beispiele
Materielle Ressource: körperliche Kondition
Eine Maßnahme, die Sie aus Ihrer Bewertung ableiten können, ist, dass Sie künftig auf Dienstreisen Ihre Laufausrüstung und Fitnessband mitnehmen, um Ihr Ausdauer- und Krafttraining auch außerhalb des Fitnessstudios zu absolvieren. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Fitness zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Immaterielle Ressource: Fachkompetenz „Projektmanagement“
Eine Möglichkeit besteht darin, Ihr Wissen über eine Weblearning-Plattform zu vertiefen. Das webbasierte Training können Sie in Ihrer Freizeit, z. B. am Wochenende oder nach Feierabend, absolvieren und so Ihre Projektmanagementkenntnisse selbstständig und außerhalb Ihrer Arbeitszeit erweitern. Nach Abschluss aller Trainingseinheiten stellen Sie Ihr Wissen in einem Test unter Beweis und legen erfolgreich die Zertifizierung zum Certified Project Manager (IAPM) ab. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Fachkompetenz „Projektmanagement“ zu steigern.
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen
Als Projektmanager können Sie sich anhand der dargestellten Kriterien selbst einschätzen, Stärken und Verbesserungspotenziale erkennen, Maßnahmen und Ihre persönliche Weiterentwicklung gestalten. Eine Stärken-Schwächen-Analyse kann aber auch kontinuierlich weitergeführt werden. Als Projektmanager sollten Sie ein persönliches Erfolgstagebuch führen, um Erfolge bewusst festzuhalten und ihnen dadurch in der eigenen Wahrnehmung mehr Gewicht zu verleihen. Der Name „Erfolgstagebuch“ sollte Sie natürlich nicht davon abhalten, auch Misserfolge oder begangene Fehler aufzuschreiben, zu reflektieren und daraus zu lernen. Wenn man gelernt hat, auch Negatives positiv zu sehen und Probleme als Chance zu begreifen, entwickelt man eine positive Grundhaltung und kommt auch mit schwierigen Situationen besser zurecht. Und ganz nebenbei wächst Ihr Selbstvertrauen.
Autor: Dr. Roland Ottmann
Schlagworte: Projektmanagement, Stärken-Schwächen-Analyse, Tipps