Projektmanager in Zeiten der Pandemie

Als Projektmanager muss ich zentrale Fragen der Projektarbeit beleuchten und auch immer wieder neu beantworten. Hier habe ich einige Fragen zusammengestellt, die mich heute beschäftigen.
Ein Mann nimmt an einer Videokonferenz teil.

Wie viel Körperlichkeit und wie viel Virtualität wird in meine Projekte einziehen?

Die gute Nachricht: Ab Dezember 2020 sollen die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen werden.

Die schlechte Nachricht: Die Impfung einer riesigen Anzahl von Menschen erfährt physikalische und logistische Begrenzungen. Das heißt für uns, dass wir noch relativ lange, vielleicht über Jahre, mit dem Virus leben müssen. Es ist einfach eine Utopie, mit einem schnellen Ende der Pandemie zu rechnen. Über die letzten Monate habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass der Abstand zwischen mir und anderen Menschen möglichst groß bleiben muss, um Ansteckungen zu vermeiden. Das wird also erstmal so bleiben.

Mit wem und wie werde ich als Projektmanager oder als Teammitglied künftig Distanz und Nähe erleben wollen oder müssen?

Als Projektmanager kann ich für das Projekt eine Stakeholderanalyse durchführen, die Projektorganisation aufbauen und ein Kommunikationskonzept erstellen. Dabei ergeben sich erste wichtige Antworten auf diese Frage. Ebenfalls an dieser Stelle, ergibt sich bereits die Möglichkeit, Schlüsselpersonal zu erkennen und Rückfallpositionen zu schaffen, für den Fall, dass es zu einem quarantäne- oder krankheitsbedingten Ausfall kommen sollte.

Wo und wie werden wir künftig im Projekt soziale Interaktion und menschliche Nähe haben oder brauchen? Brauche ich diese soziale Interaktion und menschliche Kooperation überhaupt?

Falls ich diese Frage mit nein beantworten kann, bedeutet dies für mich Selbstbeschäftigung, also Individualarbeit, unter Beachtung von Selbst-, Zeitmanagement und Prioritätensetzung. Wenn ja, schließt sich die nächste Frage an, kann die Interaktion remote, also in räumlich verteilter Form erfolgen? Dies dürfte nach den Erkenntnissen der letzten Monate, öfter der Fall sein, als jemals vor der Pandemie gedacht. Also ab in die räumlich verteilte Interaktion und in den Schichtbetrieb, Kommunikation, wie bereits gewohnt via E-Mail und Telefonat, aber auch verstärkt im Format von Telefon- und Videokonferenz. Aber Achtung! Als Projektmanager muss ich auf die Sicherheit im Netz achten und auch die Vorgaben des Datenschutzes einhalten.

Wenn nein, muss ich Abstandsregeln, Schutzmasken und Hygieneregeln, Frischluftzufuhr und Luftaustausch beachten. Beim Zutritt in den Arbeitsbereich wird Fieber gemessen und sobald zugelassen und verfügbar ein Schnelltest durchgeführt. Dies gilt es im Projekt zu organisieren, zu dokumentieren und dauerhaft zu gewährleisten – meine neue Herausforderung als Projektmanager!
 [LO1]Link zu https://www.iapm.net/de/news-events/pm-artikel/gedanken-zum-homeoffice/

Wie und womit werden wir künftig Mobilität in unseren Projekten organisieren? Muss die Mobilität während der Projektarbeit überhaupt gewährleistet werden?

Falls nein, arbeiten wir im Büro und Labor, und in der Werkstatt, unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln und, das ist auch neu für mich, möglicherweise im Schichtbetrieb. Hier wird ebenfalls beim Zutritt Fieber gemessen und sobald verfügbar ein Schnelltest durchgeführt.

Beim erforderlichen Weg zur Arbeit und bei Reisen, werden selbstverständlich die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten. Vor dem Antritt meines Arbeitsweges oder meiner Reise messe ich selbst Fieber und sobald verfügbar führe ich selbst einen Schnelltest durch.
 
Von den Antworten auf diese Fragen hängen der Fortgang und die Erfolgsaussichten meiner Projekte ab. Ich hoffe, durch gute, nachvollziehbare Kommunikation und die Einbindung meiner Teammitglieder, die anhaltende Akzeptanz und den nachhaltigen Umsetzungswillen, für alle erforderlichen Maßnahmen und Aktivitäten, zu gewährleisten.

 
Lieber Projektmanagerkollege, stelle dir doch nun auch spannende Fragen und lass die Gemeinschaft der IAPM-Projektmanager an deinen Erkenntnissen teilhaben. Wir werden es dir danken, weil wir nicht alles selbst ersinnen müssen!
Autor:
Dr. Roland Ottmann

Schlagworte: Home office, Virtuelle Teams, Projektmanagement, Tipps, Ratgeber

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